Kai Kanehl, Steinmetz-Azubi
Es gibt ein Leben nach dem Abitur, aber welches? Kai will nicht rumhocken und büffeln, sondern etwas erschaffen. Tim möchte erstmal etwas abschließen, mit bleibendem Wert. Verena will draußen sein und sich bewegen, möglichst viel.
Drei junge Leute, ein Weg: Sie haben nach dem Abitur oder Fachabitur eine Ausbildung angefangen – zum Steinbildhauer, zum Vermessungstechniker, zur Geomatikerin bei der Bundeswehr.
Sie liegen damit in einem Trend, der in Zeiten von Fachkräftemangel Hoffnung macht: Nach einer Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung entscheiden sich inzwischen fast 50 Prozent der Absolvent:innen von Gymnasium, Gesamtschule oder Berufskolleg für eine Berufsausbildung.
Und das, obwohl viele Gymnasien und Gesamtschulen ihre Schüler:innen kaum darauf vorbereiten, dass man sein Glück nicht nur im Studium, sondern etwa auch im Handwerk finden kann – meint zum Beispiel der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf.
Verena T., Geomatikerin bei der Bundeswehr.
Die Landesregierung hat sich vorgenommen, akademische und berufliche Bildung Schritt für Schritt gleichzustellen – etwa indem sie seit Juli frischgebackenen Meister:innen so gut wie alle für die Meister-Prüfung anfallenden Kosten zurückerstattet.
Doch die Entwicklung hat auch eine Kehrseite: junge Leute mit Hauptschulabschluss haben es schwer, in Ausbildung zu kommen.
Die Stadt Düsseldorf etwa hat dieses Jahr ein spezielles Angebot gemacht: auf bestimmte Ausbildungsplätze durften sich nur Hauptschul-Absolvent:innen bewerben.
Autorin: Edda Dammmüller
Redaktion: Chris Hulin