Die Favoriten auf WDR 5

Der Sommer kommt - und mit ihm die Favoriten im Juni

Stand: 19.05.2023, 11:16 Uhr

Der Juni beschert uns warme Tage und unsere Favoriten die passenden warmen Sounds - die Hoffnung schenken, Autofahrten versüßen und, auch wenn wir es selbst nicht können, zumindest unsere Ohren an wohlige Orte reisen lassen.

Von Kathrin Herr, Kirsten Kynast

Die Favoriten im Juni

WDR 5 Musikbonus 03.06.2023 56:58 Min. Verfügbar bis 02.06.2024 WDR 5 Von Kathrin Herr /Ralf Ilgner


Weeland - Keep Your Light Shining

Weeland - Keep You Light Shining

Weeland heißt eigentlich Patrick Wieland – nur wenn er selbst auf der Bühne steht oder eigene Musik veröffentlicht, tauscht er das "i" im Nachnamen gegen ein zweites "e". Als Patrick Wieland schreibt und produziert er hauptsächlich Musik für andere, darunter zum Beispiel Max Mutzke oder Joy Denalane, oder spielt bei "The Voice of Germany" Gitarre in der Begleitband. Wenn er aber die freie Wahl hat und seine eigene Musik schreibt, dann hat er sich voll und ganz dem Soul verschrieben – so auch zum Beispiel in unserem Song "Keep Your Light Shining", den die großartige Christina Barrett singt.

Will Varley - The Endlessness and the Space between

    Will Varley - The Endlessness and the Space between

"The Endlessness and the Space between" – diesem Titel hört man ja schon förmlich an, dass sich der Künstler dahinter viele Gedanken macht. Und das tut Will Varley – und zwar wirklich über Gott und die Welt, über Sozialkritik und theoretische Physik bis hin zum typisch britischen Humor geht dem Londoner so einiges durch den Kopf. Und diese Gedanken fasst er nicht nur in Songs, sondern nebenbei auch noch in Romanen zusammen. Den Erzählstoff sammelt er unterwegs – mit seinem Debütalbum tourte er beispielsweise zu Fuß durch Südengland. Insgesamt 130 Meilen legte er zurück auf diese Weise - nur mit Zelt und Gitarre auf dem Rücken. 

Braids – Evolution

Braids - Evolution

Braids nennt sich das dreiköpfige, experimentelle Pop-Ensemble aus Montreal, Kanada. Seit der Bandgründung in 2007 wurden vier Alben und diverse Singles veröffentlicht. Ende April kam ihr fünftes Studioalbum "Euphoric Recall" mit acht intimen und emotionalen Stücken heraus. Unser ausgewählter Favorit "Evolution" handelt wie alle weiteren Songs von den verschiedenen Facetten der Liebe. Sie sind auf der Suche nach melodischen Sounds? Dann sind Sie bei Braids genau richtig! Wir empfehlen Ihnen die gesamte neue Platte der Gruppe, einzigartiger könnte eine LP nicht sein.

Sunshine Makers feat. Aquakultre – Got to Be Good

Sunshine Makers - Got to Be Good

Sommer, Sonne und gute Laune – verspricht nicht nur der Bandname Sunshine Makers sondern auch der Sound dahinter. Im Stück "Got to Be Good" trifft das Ensemble aus Toronto auf den kanadischen Rapper "Aquakultre". Das Ergebnis? Das beste aus R&B-, Rap- und Popmusik. Der Song soll Positivität und Liebe vermitteln, denn laut Bandgründer Brent Jackson fehle es der Welt davon. Er will mit Musik, genau wie Marvin Gaye vor mehr als 50 Jahren, positive Zeichen setzen und starke Messages verbreiten. Deshalb ist in den Textzeilen aus voller Kraft zu hören: "We've got to bring some loving here today, for our friend Marvin Gaye who’d say what's going on" im Refrain mit Beat unterlegt "So many people in the world, we just got to be good". Sunshine Makers geben uns mit ihrer Musik Hoffnung! Merci!

L.A. Salami – Long lost Nobody (Edit)

L.A. Salami - Long lost nobody

Sie mögen den "späten" Bob Dylan? Dann finden Sie auch an Lookman Adekunle Salami alias L.A. Salami gefallen. Inspiration holt sich der Londoner Singer-Songwriter von den ganz Großen – Neil Young, Leonard Cohen und Soullegende Bob Dylan. L.A. Salami kann mit seinen Idolen mithalten: Seit seiner Kindheit spielt der Multiinstrumentalist Mundharmonika, innerhalb von drei Monaten brachte er sich selbst das Gitarrespielen bei. Sein Genremix aus Folk und Soul kann sich schon seit einigen Jahren mehr als hören lassen. Sein letztes Album "Ottomane" aus 2022 ist etwas flotter als seine vier Vorgänger. Unser Favoritenstück "Long lost Nobody" ist als lange Version und als Edit erhältlich und aus diesem März. Aufgepasst: Im April und Mai folgte jeweils eine neue Single-Veröffentlichung ("Best of English Roses" und "No Charms"). Wir sind gespannt, was diesen Monat passiert. Liefert uns L.A. Salami eine weitere Single oder schreit das nach einem neuen Album?

Wild Child – Bottom Line

Wild Child - Bottom Line

Alexander Beggins und Kelsey Wilson – das Duo Wild Child aus Austin – entwickelten sich musikalisch in andere Richtungen und wussten lange nicht, ob es ein weiteres Album geben wird. Und dann kam Corona! Die beiden fanden während des Lockdowns wieder zueinander und der Titel "End of the World" entstand. Der Anfang zu einer neuen Platte! Gesagt, getan: Das neue Album "End of the World" mit 12 einzigartigen Indie-Pop-Stücken wurde dieses Jahr Ende März veröffentlicht. Diesen Monat haben wir uns für den groovigen Favoriten und ersten Song "Bottom Line" entschieden. Wir bekommen nicht genug vom Duo und wollen den warmen Sound der zwei Künstler*innen nicht missen!

Mookie and the Bab – Goldrush

Mookie and the Bab - Goldrush

Handgemachte Musik aus Großbritannien heißt es bei der Gruppe Mookie and The Bab. Die vierköpfige Indie-Folk-Band überrascht in ihren Stücken mit Akustikgitarre, Mandoline, Geige und hier und da Trompetenpassagen. Unser ausgewählter Favorit "Goldrush" ist aus ihrer gleichnamigen EP – eine Mischung aus Americana und Folk, harmonisch und sanft von Anfang bis Ende. Die britische Gruppe singt im Song über bessere Zeiten und will so ihrer Hörer*innenschaft Hoffnung schenken. Wer es etwas flotter mag, sollte auch den zweiten Track aus der EP "Goldrush" hören. Mookie and the Bab – für uns eine Neuentdeckung, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen.

Glimmer of Blooms - Free/No Love

Glimmer of Blooms - Blurry Eyes

Glimmer of Blooms – übersetzt: Blütenschimmer – ist Singer-Songwriter Amir Saidi aus Wien. Schon mit 14 Jahren produzierte der Künstler seine ersten Tracks. Der nächste logische Schritt? Die Gründung eines Plattenlabels! Früher zog es Saidi noch mehr zu elektronischen Sounds hin, mit seinem Soloprojekt Glimmer of Blooms schlägt er den Weg in emotionalere Popmusik ein. Entspannende Beats lockern das Stück "No Love" auf und machen es zu unserem Favoriten für Juni. "No Love" ist aus dem Album "Blurry Eyes" und das letzte von 6 weiteren beruhigenden Tracks. Die Musik des Multiinstrumentalisten spendet uns Hoffnung und Freude – das hat uns ja immerhin auch der Künstlername "Glimmer of Blooms" versprochen!

LACODA - Damsels in Distress

Eigentlich waren es immer die dicken Beats aus dem elektronischen Bereich und nicht die aussagekräftigen Vocals, die es Verena Wickel aus Berlin angetan hatten. LACODA ist ihr aktuelles Projekt unter dem die Dinge ein bisschen anders laufen sollen - und so erschien ein komplettes Album voller textbasierter Songs wie unser Favorit "Damsels in Distress". Der erschien übrigens auf ihrem aktuellen Album "Fear no Ghost", das auch ohne weiteres der Soundtrack zu einem Roadtrip-Movie sein könnte. Kein Wunder – Inspiration für das Album holte sie sich in Gedanken an den letzten Urlaub, bei dem sie auf dem kalifornischen Highway 1 unterwegs war.

Shitney Beers - Peaches Style

Shitney Beers - Peaches Style

Shitney Beers erhält definitiv den Preis für den lustigsten Künstlerinnennamen unter all unseren Favoriten. Die junge Künstlerin aus Hamburg beweist mit ihrem Song in aller Deutlichkeit, dass Pop nicht immer nur Britney Spears sein muss, sondern durchaus auch aus dem Indie-Bereich kommen kann. Und das obwohl Maxi Haug (aka Shitney Beers) selbst noch nicht mal genau definieren kann, was Pop eigentlich ist. Eigentlich ist es ihr auch ziemlich egal, unter welchem Genre ihre Musik nun eigentlich läuft – viel wichtiger ist, sich selbst treu zu bleiben. Und das tut sie in diesem Falle mit einer sehr gelungenen Anspielung auf einen Song der kanadischen Künstlerin Peaches. 

Blackwave. feat. Jordan Mackampa - champion

Blackwave feat. Jordan Mackampa - champion

Rapper Jay Atohoun und Sänger Willem Ardui sind das belgische Duo "blackwave.", mittlerweile leben die beiden Künstler in Los Angeles. Ihr neues Stück "champion" entstand in Zusammenarbeit mit dem Londoner Sänger Jordan Mackampa ("Alibi"). Als Kind wurde Rapper Jay Atohoun von seinem Vater oft als Champion bezeichnet. Im Song geht es allerdings nicht nur um die positiven Facetten dieses auferlegten Titels: Einerseits heißt es im Track: "Always been your favorite, Always been the greatest." Andererseits geht es auch um den Druck, diesem Gefühl Gerecht zu werden: "'Cause you been the number one on my list, the one that I wanted to be impressed". Die Kollaboration der drei Musiker und das daraus entstandene Stück "champion" war für alle besonders heilsam. Unser ausgewählter Favorit ist schon ein kleiner Vorgeschmack des neuen Albums "No sleep in L.A." von blackwave., das im September diesen Jahres veröffentlicht werden soll.