
Songs mit Ohrwurmgarantie - die Favoriten im März
Was tut man, wenn Karneval rum ist? Richtig, gute Musik hören! Da kommen unsere 12 Favoriten für den März gerade richtig. Wir beleuchten nicht nur die musikalische Qualität, sondern auch die Hintergrundgeschichten zu den Künstlern und Künstlerinnen.
Von Kirsten Kynast; Kathrin Herr
The Day - Tenderfoot

Laura Loeters aus Antwerpen und Gregor Sonnenberg aus Hamburg nennen sich als Duo The Day. Kennengelernt haben sich die beiden auf der Kunsthochschule ArtEZ in Arnheim. In unserem ausgewählten Favoriten "Tenderfoot" geht es gleich zur Sache: Uns hat der einzigartige Gesang und ihr Gespür für erstklassigen Indie überzeugt! Für alle Musikliebhaber:innen da draußen: Ja! Beim Titel "Tenderfoot" klingelt es auch bei uns in der Musikredaktion, denn das Stück ist ein Cover der Band The Lemonheads. Zeitloser Indie, der zum Träumen einlädt – das sind The Day!
Charlie Winston – Shifting Paradigms

Der britische Songwriter Charlie Winston stammt aus einer durch und durch musikalischen Familie, bereits seine Eltern waren Berufsmusiker und auch mit seinen beiden Geschwistern stand er bereits zusammen auf der Bühne. Schon seit seiner Kindheit macht er Musik – später studierte er dann Jazzpiano in London. Dass er ein Künstler ist, den man besser mal im Auge behält, bemerkte auch schon Peter Gabriel, der ihn 2006 unter Vertrag nahm. Seine Liebe zu Jaques Brel und generell zu Frankreich führte ihn auch einige Jahre nach Paris. Vermutlich hat er daher auch seine riesige französische Fangemeinde – und den Kontakt zu Liedermacher Vianney, mit dem er diesen Song gemeinsam geschrieben hat.
Luke Noa – Lady from the north

Luke Noa stammt nicht etwa aus London oder Manchester oder so, sondern tatsächlich aus dem beschaulichen Biberach in Baden-Württemberg. Aufgewachsen ist er allerdings auch teilweise in der Schweiz – gleichzeitig hat er aber auch entfernte Wurzeln im hohen Norden, genauer gesagt in Kiel. Dort stammt nämlich seine Großtante her, von der auch unser Song "Lady from the north" handelt. Luke kennt sie zwar selbst leider nur aus Geschichten – von denen war er jedoch tief beeindruckt. Dass besagte Tante in den 70ern als Frau alleine nach Italien ging um dort ihr Geld damit zu verdienen, Porzellan an die gut betuchte Gesellschaft in Rom zu verkaufen, war Luke mindestens einen Song wert.
Lemony Rug – Mt. Everest

Lemony Rug ist das Soloprojekt des Hamburger Künstlers Léon Rudolf, der dadurch endlich und nach einigem Ausprobieren einen Weg gefunden hat, sich möglichst authentisch selbst auszudrücken. Seiner eigentlichen Band Bilbao bleibt der sympathische Hamburger aber Gottseidank trotzdem noch treu. Unser Song "Mt. Everest" handelt von persönlichen Herausforderungen, die man einfach nicht bezwingen kann und die man am besten einfach akzeptiert. Im Song findet Lemony Rug nämlich seinen Seelenfrieden nicht am Gipfel, sondern am Fuße des Mount Everest. Der Song stammt übrigens von seiner aktuellen EP, die von einschneidenden Erlebnissen und persönlichen Erkenntnissen erzählt, die allesamt ein "Großes Ganzes" – oder eben einen "Bigger Frame" ergeben.
Red Hot Chili Peppers – Shoot me a smile

Eigentlich haben wir unter unseren WDR5 Song-Favoriten ja eher Newcomer oder unbekanntere Acts - aber Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel! Vor allem, wenn der Song so gut ins Repertoire passt, wie "Shoot me a smile". Der Song stammt vom aktuellen Album "Return of the Dream canteen". Die Band hat sich nämlich pünktlich zum 40. Bandjubiläum einfach doppelt selbst beschenkt und im letzten Jahr einfach mal zwei Alben innerhalb eines halben Jahrs rausgebracht.
The Lagoons – Surfing

Sie suchen nach Musik, die nach Sommer, Sonne und Surfen klingt? Das Duo "The Lagoons" ist die Antwort! Das Debütalbum "Midnight Afternoon" der beiden Brüder aus Los Angeles überzeugte unsere Musikredaktion. Seitdem veröffentlichen Ryan und Joey Selan neue Stücke am laufenden Band. Diesen Monat haben wir uns für die EP "Surf Rock" und den Titel "Surfing" aus 2022 als Favoriten entschieden. Was gibt es da auf die Ohren? Indie-Pop vom allerfeinsten! Und was fehlt noch? Eigentlich nur noch das Surfbrett und eine passende Welle – The Lagoons schenken uns den passenden Soundtrack und lassen uns für kurze Zeit die Sorgen des Alltags vergessen.
half-alive – call back

Die kalifornische Band half-alive stammt aus der Stadt Long Beach, südlich von Los Angeles. Letztes Jahr haben die drei Jungs direkt zwei Alben rausgebracht, auf letzterem ist auch unser Song "Call back" zu finden. Beide Alben durften dann auch mit auf Tour, die sie jetzt Anfang des Jahres nach Nordamerika UK und Europa geführt hat. 2016 startete die Band aber erstmal noch als Duo mit Schlagzeug, Gitarre und Gesang. Beim Songwriting fiel dann aber auf, dass etwas Essentielles fehlte – und so holte man sich auch noch einen Bassisten dazu. Inzwischen tritt die Band als Trio auf und konnte schon einige große Erfolge verbuchen. Dazu zählen zum Beispiel auch Auftritte in berühmten US Late Night Shows, die dem Trio enorme Aufmerksamkeit brachten.
Day Wave – Loner
![Day Wave | Bildquelle: [PIAS] Day Wave](/radio/wdr5/sendungen/musikbonus/-mb-favorien-100~_v-gseaabsatzportrait.png)
Die internationale Musikkarriere von Day Wave startete mit seinem Debütalbum "The Days We Had" aus 2017. Day Wave heißt eigentlich Jackson Phillips und ist ein Singer-Songwriter aus Los Angeles. Seine aktuelle LP "Pastlife" folgte 5 Jahre später im Sommer 2022. Darauf enthalten ist auch unser ausgewählter Favorit "Loner". Wenn so Einsamkeit klingt, dann brauchen wir uns keine Sorgen machen. Die gekonnte Mischung aus Indie und Pop geben der Thematik einen hoffnungsvollen Ausblick. Und ob wir uns "Loner" nun alleine im Wohnzimmer oder während eines Roadtrips anhören – langweilig wird es mit Day Wave nicht. Day Wave liefert uns mit seinem Sound die perfekte Gesellschaft!
David Walters – Baby Love

Für seine EP "Bow Down" zog es David Walters aus seiner Comfort Zone Marseille heraus nach Sheffield, London und Manchester. Mut zur EP und neuen Arbeitsweisen lieferte der befreundeten Künstler Guts ("And the living is easy"). Er schlug Walters Produzent Tom Excell vor, der in der englischen Musikszene für seinen Mix aus Jazz, Soul und Hip-Hop bekannt ist. In gerade einmal drei Sessions wurde "Bow Down" aufgenommen. Unser Favorit "Baby Love" ist etwas ganz Besonderes und darf in unserer Musikauswahl deshalb nicht fehlen: "Baby Love" ist die flottere Reggae-Umsetzung des bereits veröffentlichten Stückes "Baby Go" aus Walters Album "Nocturne" (2021). Mehr gemeinsame Werke von David Walters mit Produzent Tom Excell sind auf dem neuen Album "SOUL TROPICAL" zu hören, das Anfang diesen Monat veröffentlicht wird.
Fenne Lily – Lights light

Musik aus New York mit britischen Wurzeln: Fenne Lily ist grade mal 23 Jahre alt – und wird in Kürze trotzdem bereits ihr insgesamt drittes Studioalbum veröffentlichen. Die gebürtige Britin lebt inzwischen in New York, sie stammt aber ursprünglich aus einem sehr kleinen Dorf in der Nähe von Bristol. Aus Langeweile hat sie sich als Teenagerin die Zeit mit Gitarre spielen vertrieben. Irgendwann hat sie dann angefangen auch ihre eigenen Songs zu schreiben. Nebenbei ist sie aber auch noch eine absolute Weltenbummlerin, die als Teenagerin, anstatt zur Schule zu gehen, lieber auf Reisen unterwegs war.
Olivia Dean – Danger

Drei EPs und etliche Singles: Von einer Newcomerin kann bei Olivia Dean nicht mehr die Rede sein. Die Singer-Songwriterin aus Walthamstow in Großbritannien hat noch für dieses Jahr ihr Debütalbum angekündigt. Wir können es kaum erwarten und haben deshalb ihr Stück "Danger" als Favoriten gekürt. Hier kombiniert sie gekonnt zwei Genres, die nicht unterschiedlicher sein könnten: Bossa Nova und Lover’s Rock. Letzteres ist ein Stil ähnlich des Reggaes. In "Danger" geht es um das Verliebtsein und darüber die Kontrolle abzugeben. Der Song ist mit einem kleinen Augenzwinkern zu verstehen – wenn Liebe so schön wie in "Danger" klingt, dann sollten wir dem ganzen doch eine Chance geben.
The National; Bon Iver – Weird Goodbyes

Zwei Urgesteine des Indie-Rock haben sich zusammengetan und einen Song produziert. "Weird Goodbyes" heißt der Song und der erschien letztes Jahr im Sommer. Die Band hat sich damals ein bisschen geheimnisvoll gegeben, ob das eventuell auf ein neues Album hindeuten könnte. Es kann – bald schon ist es so weit, Ende April soll das neue Album erscheinen und "First two pages of Frankenstein" heißen. Der Song handelt davon, die Vergangenheit loszulassen und weiterzugehen, um dann später von Gedanken an diese Zeit überwältigt zu werden. So die Erklärung von The National Frontmann Matt Berninger.