
Laut, meistens hinten, aber voller Geschichte(n) – das Drum-Set – Teil 2
Stand: 03.11.2022, 13:32 Uhr
Das Drum-Set, Instrument des Jahres 2022, ist mit 100 Jahren Geschichte eine vergleichsweise junge Kombination. In dieser recht kurzen Zeit haben sich nicht nur Aufbau und Spieltechniken stark entwickelt. Auch in der Ausbildung gab es Fortschritte – und die Elektronik hat Einzug gehalten.
Von Simon Schomäcker
Die frühen Pop- und Rock-Schlagzeuger und Schlagzeugerinnen mussten sich ihre Spielfertigkeiten noch selber aneignen. Ein Paradebeispiel ist der Deutsche Curt Cress. Als reiner Autodidakt war er so schnell fit in verschiedenen Stilrichtungen, dass er für viele Größen aus Pop, Rock und Schlager gespielt hat. An über 12.000 Titeln wirkte Cress mit.

Doch die Lernmöglichkeiten wurden mit der Zeit besser und vielfältiger – und damit auch die Konkurrenz in der professionellen Schlagzeugszene größer. Wer heute ins Profi-Geschäft einsteigen will, kommt um Unterricht und Studium kaum herum. Längst gibt es hierfür Hochschulen, z. B. die Popakademie Baden-Württemberg.
Dort lernen die Schlagzeug-Studierenden nicht nur Fertigkeiten auf dem Drum-Set, sondern auch den Umgang mit Studiotechnik, Musikproduktions-Software, Live-Elektronik und Drum-Computern. Denn was in den 80er Jahren noch als völlig neue Effekte und Möglichkeiten galt, gehört heute zum Alltag aller Profis im Pop/Rock-Bereich dazu.
Trotzdem sollte das akustische Drum-Set immer Ausgangspunkt in der Schlagzeugausbildung bleiben. Denn nur darauf lässt sich ein richtiges Spielgefühl trainieren, was übrigens auch immer mehr Mädchen und Frauen ansteckt.
Gespielte Titel:
- Nik Kershaw – Drum Talk (live)
- Orange Peel – I Got No Time
- Curt Cress – Flying High
- Anika Nilles – Pikalar
- Frances Carroll & Her Coquettes – Snake Charmer
- Terri Lyne Carrington – Hobo’s Flat
- Wolfgang Haffner – Pasodoble
- Slipknot – The Dying Song
- Sea Level – Struttin‘
- Snowfall In June – Streets