Es war wirklich revolutionär, was Floh de Cologne Ende der 60er Jahre auf die Beine stellte. Als linke Theatergruppe gegründet, erweiterten die Mitglieder ihren Spielraum schnell in alle medialen Richtungen: Musik, Dia, Film, Tonbandcollagen... Gleichzeitig begannen sie mit einer musikalischen Entrümpelung des deutschen Protestsongs. Die Zeichen der Zeit standen auf Beat und Rockmusik. Und die Euphorie über die ersten Fernsehgeräte zeigte: Wer die Jugend erreichen wollte, der musste multimedial sein!
„Im Jahr 1970 brachten die "Flöhe" die erste Deutsche Rock-Oper "Profitgeier" heraus, eine gnadenlose Kritik am Kapitalismus. 1974 provozierte die Band mit der "Geier Symphonie": Eine bissige Klang-Collage, eine Mischung aus demütigen Lobreden auf den deutschen Industriellen Friedrich Flick und die Konfrontation mit den Fakten aus seiner Zeit im Nationalsozialismus.“
Auch hinter der Bühne blieb sich die Band und ihrer "linken" Ideologie treu. Die Eintrittspreise mussten sich an den lokalen Kinopreisen orientieren und nicht darüber. Außerdem beschäftigte die Band keine Helfer, keine Roadies, keine Fahrer, Tourmanager oder Plakatverkäufer. Alles wurde in Eigenleistung erbracht, damit es keine Lohnabhängigkeit gab.
Die Folge dieser "Selbstausbeutung": Anfang der 80er war die Band durch, und einige wollten oder konnten das nicht weiter so durchziehen. Drei zu zwei entschied man sich, die "Flöhe" aufzulösen. 1983 gab es eine große Abschiedstournee, und am 14. Mai ein Marathonkonzert mit vielen befreundeten Musikern in Köln.
Gespielte Titel:
Floh De Cologne - "1. Satz La Grande Tristesse"
Floh De Cologne - "Ford Capri"
Floh De Cologne - "Bravo-Schicksalsstory"
Floh De Cologne - "Familiengeschichten"
Floh De Cologne - "Countdown"
Floh De Cologne - "Fließbandbaby"
Floh De Cologne - "Profitgeier"
Floh De Cologne - "Wir werden immer mehr"
Floh De Cologne - "Wegschmeißwunderland"
Floh de Cologne und Dieter Süverkrüp – "Hexenverbrennung"
Bots - "Aufstehn"
BAP - "Do Kanns Zaubere"
Floh De Cologne - "Prima Freiheit"
