Das wachgeküsste Wienerlied

Dass Volksmusik neue Blüten entfaltet ist auch dem Theater am Spittelberg zu verdanken. Eine Begegnung mit Künstlern, die Wien musikalisch mitprägen und von denen manche seit 20 Jahren mit der Spielstätte verbunden sind.

Von Ariane Jacobi

In diesem Jahr treten in dieser kleinen, liebevoll hergerichteten Spielstätte die Musiker auf, die von Beginn an das Haus begleitet haben, verrät die Gründerin des Hauses Nuschin Vossoughi. Die quirlige Frau mit persischen Wurzeln hat den Entwicklungsprozess diverser Künstler und Künstlerinnen und Lokalhelden und Lokalheldinnen von Beginn an miterlebt. "Vor 20 Jahren führte die Wiener Musik ein eher stiefmütterliches Dasein, da zunächst englische und dann deutschsprachige Musik en vogue war. Um dem etwas entgegenzusetzen, musste das Wiener Lied hier auf jeden Fall einen Aufschwung erleben", so die Direktorin, die allerdings auch internationalen Künstlern eine Bühne bietet.

Bleiben wir aber bei den heimischen Bands. In der Wohnzimmer Atmosphäre des kleinen Theaters, das in einem ehemaligen Rotlichtviertel liegt, treffen wir namhafte Bands der österreichischen Kulturszene. Zuerst begegnen wir den Strottern, einem akustischen Duo, das das Wienerlied "entstaubt," wie Sänger und Violinist Klemens Lendl erklärt, um eigene "Lumpenlieder" anzustimmen wie David Müller (Gitarre/Gesang) rasch hinzufügt. Danach überrascht uns die fünfköpfige Gesangskapelle Hermann mit Mundart und Songs, die, so schwärmen sie, "wie Knedl bereits Kultcharakter besitzen". Nach der a Cappella Boyband liefert das Liedermacher Duo Christoph & Lollo eine kleine Kabarett-Performance und erinnert an seine Anfänge zwischen Lebkuchenherzerln und Bierstuberln.    

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