Ein Imam hält bei der Vorstellung der Anlaufstelle Islam und Diversity (AID) der Ibn Rushd-Goethe Moschee einen Koran vor eine Regenbogenflagge.

Neue Vielfalt im deutschen Islam

Stand: 29.06.2022, 16:00 Uhr

Sie sind muslimisch, geistlich und passen nicht ins traditionelle Rollenbild: Imaminnen und queere Imame. Auch an der Basis diverser muslimischer Gemeinden regt sich der Wunsch nach mehr Offenheit und Veränderung. Nicht nur in Fragen der Geschlechtergleichheit.

Wie viele andere Religionen ist der Islam von Männern geprägt. Die meisten Gläubigen kennen es nicht anders: Das muslimische Gemeindeleben ist männlich und heterosexuell. Das gilt in der Regel auch für die Imame. Doch wie ist es, muslimisch zu sein und nicht diesem Stereotyp zu entsprechen?

Der Titel "Imam" ist nicht geschützt, der Begriff stammt aus dem Arabischen und bedeutet "Vorbeter" oder "geistliches Oberhaupt". Jeder Mensch, der das Wissen hat und von einer Gemeinde akzeptiert wird, kann diese Rolle übernehmen. So weit so einfach.

Aber wieviel Diversität steckt wirklich in den muslimischen Communities von heute? Was sagt ein Imam, der offen schwul lebt? Welche Erfahrungen macht eine Frau als Imamin? Warum wird ein Veganer zum Vorbild für seine Gemeinde? Die Lebensweisen sind unterschiedlich, die Herangehensweise an die Religion auch. Das sorgt für neue Vielfalt – und für vielfältige neue Perspektiven und Diskussionen im deutschen Islam.

Autor: Murat Koyuncu

Redaktion: Doro Vogel

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