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Ein Mitglied der Sikh-Gemeinde bindet einer Passantin auf dem Potsdamer Platz in Berlin einen Turban. Dort hatten Sikhs zum Turban-Tag geladen um Interessierten die Bedeutung der Kopfbedeckung näher zu bringen.

Der Turban: Eine bedeutsame Kopfbedeckung

Stand: 12.02.2020, 08:05 Uhr

In vielen Ländern sind Turbane ganz alltägliche Kopfbedeckungen. Sie zieren Männer und Frauen, modisch gestaltet oder traditionell gewickelt. Traditionelle Turbane haben meist religiöse Bedeutung.

Was bedeutet ein Turban? Die Frage geht an drei verschiedene religiöse Gemeinschaften:

Bei den Sufis des Naqshbandi-Ordens ist zu erfahren, dass diese islamischen Mystiker den Turban als "Krone" betrachten. Und welche Kriterien ein Mensch erfüllen sollte, damit er sich den langen Baumwollstoff um den Kopf wickeln darf.

Djavad Mohagheghi engagiert sich für den Dachverband der schiitischen Gemeinden und für den interreligiösen Dialog in Deutschland. Der gelernte Maschinenbauer stammt aus dem Iran und erklärt, wie sich das gewickelte Kleidungsstück bei Schiiten zum Symbol für den Glauben an den Propheten Mohammed entwickelt hat und seitdem für religiöses Wissen steht.

Die kleine, aber agile Sikh-Gemeinde in Berlin feiert jährlich den Turban-Tag. Denn nach dem Anschlag auf das World Trade Center im Jahr 2001 werden Sikhs wegen ihrer Kopfbedeckung immer wieder als Islamisten eingeordnet. Also organisieren sie seit 2004 weltweit den Turban Awareness Day, bei dem sie erklären wie eng die Sikh-Identität mit dem Turban verknüpft ist. Und warum der Turban bei ihnen für Rebellion, Gleichberechtigung und Freiheit steht.

Autorin: Antje Stiebitz
Redaktion: Christina-Maria Purkert

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