Menschen gehen im Wald spazieren

Im Takt der Füße - Gehen als Lebensäußerung

Stand: 10.04.2023, 08:30 Uhr

Von Protestmärschen über Pilgerreisen bis zum Sonntagsspaziergang, das Gehen kann viele Zwecke haben. Eines aber ist ihnen allen gemein: Jeder Fußmarsch erschließt sich in gleichmäßigem Takt und Schritt für Schritt.

Menschen wandern, pilgern, spazieren und suchen im gleichmäßigen Rhythmus ihrer Schritte Ruhe und Abstand zum Alltag; eine Auszeit, verbunden mit einem einfachen Leben, in dem Stand und Titel keine Rolle spielen. Für eine Weile verzichten sie auf die Sicherheiten, die sie normalerweise haben, die bekannten Wege und Straßen, die Wohnung, in die sie zurückkehren. Wandernde verlieren sich in "Gedankengängen", sie nehmen die Umwelt und sich auf neue Weise wahr.

Gemeinsames Gehen wurde und wird auch als Form des Protests genutzt, Gandhis Marsch, die Ostermärsche oder die jährlichen Gedenkmärsche in Bosnien sind frei von Gewalt. Bei Geh-Meditationen, einer besonders achtsamen Form des Gehens, wie sie der verstorbene buddhistische Lehrer Thich Nhat Hanh gelehrt hat, ist der Schritt so verlangsamt, dass er mit einem Atemzug zusammenfällt.

Autorin: Mechthild Müser

Eine Sendung des RBB

Redaktion im WDR: Theo Dierkes

Das Lebenszeichen läuft immer sonn- und feiertags um 08.30 Uhr auf WDR 3 und sonntags um 08.04 Uhr auf WDR 5.