"Ihre Einsamkeit war ihr Eins-Sein als intensivste Form der Kommunikation.“ So beschrieb der Theologe Meister Eckhart (1260-1328) seine Unio Mystica. Einsamkeit galt auch bei anderen mittelalterlichen Denkern als eine höhere Form des Seins. Und Leo Tolstoi schrieb: "Je einsamer jemand ist, desto deutlicher hört er die Stimme Gottes“.
Einsamkeit kann zur Selbsterkenntnis führen. Und: Einsamkeit kann pures Leid bedeuten. Jeder fünfte Anrufer bei den evangelisch-katholischen Telefonseelsorgestellen meldet sich wegen Einsamkeit. Wegen dieses quälenden Gefühls, von Gott und aller Welt verlassen zu sein. Zunehmende Vereinzelung der Menschen ist ein Phänomen der Zeit, eine bleierne Leere im Alltag.
Autor: Wolfgang Meyer
Redaktion: Theo Dierkes
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