Ein Weihrauchkessel, aufgenommen am 22.07.2013 in Radolfzell (Baden-Württemberg) bei der Mooser Wasserprozession.

Duft und Religion – Was die Nase mit uns macht

Stand: 16.04.2023, 08:05 Uhr

Duft oder Gestank? Sie entscheiden über Sympathie oder Widerwillen. Gegenüber Menschen, Räumen, Nahrung. Gerüche sind Alarmanlage und Partnerbörse. Seit Corona und den Folgen erhält das Riechen viel Aufmerksamkeit – in Konsumtempeln genauso wie in Kirchen.

Riechen – der omnipräsente Sinn

Die Nase sitzt mitten im Gesicht, prominent. Und ihre Aufgabe ist ebenso prominent. Gerüche wirken unmittelbar und unfreiwillig. Sie wecken Stimmungen, Bilder, Erinnerungen. Dabei überlagert das Riechen andere Sinneseindrücke wie Hören und Sehen. Die Informationen werden im ältesten Teil unseres Gehirns abgespeichert und sind auch im hohen Alter abrufbereit. Demenzpatienten können davon profitieren. Patienten mit Long-Covid-Erkrankungen kann durch ein Riechtraining geholfen werden.

Gezielt gesteuert – erfolgreich manipuliert

Und was ist mit Weihrauch in der Kirche, Räucherstäbchen im buddhistischen Tempel, Parfüm in der Schreibwarenabteilung? Was passiert mit uns, mit unseren Gefühlen, Gedanken und Reaktionen, wenn sie gezielt von Gerüchen beeinflusst werden, selbst bei so banalen Dingen wie Hausbesichtigung oder Autokauf?

Das WDR Lebenszeichen geht auf Schnüffelprobe – Ein Radiofeature über die Macht der Nase mit Beispielen aus Bibel, Literatur, Psychologie und Alltag.

Autorin: Ulrike Burgwinkel

Redaktion: Doro Vogel

Mehr zum Thema


  • "Das kleine Buch vom Schmecken und Riechen". Hanns Hatt, Penguin 2019

  • "Die Lust am Duft". Hanns Hatt, Springer 2023

Das Lebenszeichen läuft immer sonn- und feiertags um 08.30 Uhr auf WDR 3 und sonntags um 08.04 Uhr auf WDR 5.