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Fjodor Dostojewski

Jesus kam bis nach Sibirien

Dostojewskis religiöse Suche

Stand: 29.10.2021, 10:43 Uhr

Am Bild des Jesus orientiert der russische Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski viele Figuren seiner Romane. Das neue Testament und die Suche nach der Wahrheit bestimmen seine Geschichten. Die großen Fragen des 20. Jahrunderts nahm er seiner Zeit vorweg.

Fjodor Dostojewski wurde am 11.11.1821 in Moskau geboren. Die Romane, die der Schriftsteller hinterließ, zählen zu den großen Werken der Weltliteratur. In "Die Brüder Karamasow" tritt Jesus – in einer abgeschlossenen Geschichte – selbst auf und ringt mit einem Kardinal und so genannten Großinquisitor um die Frage der Freiheit des Menschen. Hingebungsvolle Liebe bestimmt auch Sonja, die in "Verbrechen und Strafe" – ursprünglich "Schuld und Sühne" im deutschen Titel – ihren Mann Raskolnikow ins Straflager nach Sibirien begleitet. Dostojewski, der vor 200 Jahren geboren wurde, gilt in der europäischen Geistesgeschichte als einer der großen Religionssucher, vom orthodoxen Christentum beeinflusst aber jenseits aller Grenzen der Konfessionen.

Autorin: Irene Dänzer-Vanotti

Redaktion: Brigitte Jünger und Theo Dierkes

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