Ein Haus läuft los - Geschichte einer abgewendeten Entmietung
Ein Berliner Mietshaus wird an eine internationale Kapitalgesellschaft verkauft. Es drohen: Luxussanierung, Anstieg der Mieten, Verdrängung. Aber die Bewohner wehren sich und führen einen Sommer lang einen spontanen, entschlossenen Kampf.
Von Klaus Schirmer
Seit 1991 wurden in Berlin über 300.000 Mietwohnungen in Eigentum umgewandelt. Rund zwei Drittel davon werden danach wieder vermietet, dann aber zur doppelten bis dreifachen Miete. Viele der bisherigen Mieter und Mieterinnen müssen deshalb ihre Wohnung und ihren Kiez verlassen. Dieses Schicksal droht auch den Bewohnern eines Mietshauses in Berlin-Pankow, als ihr Haus an eine internationale Kapitalgesellschaft verkauft werden soll. Viele wohnen hier seit 20, 30 oder fast 40 Jahren. Weil ihr Haus in einem Milieuschutzgebiet liegt, prüft der Bezirk innerhalb von zwei Monaten, ob sie von Verdrängung bedroht sind. Nach anfänglicher Schockstarre wird den Mietern schnell klar: Darauf wollen sie sich nicht verlassen. Sie müssen sich selbst um das Schicksal ihres Hauses kümmern.
Ausstrahlung am Montag, den 26. Dezember 2022 um 13.04 Uhr
Von: Klaus Schirmer
Redaktion im WDR: Leslie Rosin
Produktion: Deutschlandfunk Kultur / SWR 2022