"Niemals aufgeben.“ Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi
Sie war eine der ersten iranischen Richterinnen. Sie hat als Anwältin Kinder, Frauen und Regimegegner verteidigt und erhielt 2003 als erste muslimische Frau den Friedensnobelpreis. Seit mehr als einem Jahrzehnt setzt Shirin Ebadi den Kampf für die Menschenrechte in ihrer Heimat aus dem Londoner Exil fort.
Von Renate Maurer
Als die Autorin die 75-jährige Nobelpreisträgerin im vergangenen Herbst zu ihrem Leben befragte, saßen die Mullahs in Teheran noch fest im Sattel. Und doch ließen Ebadis Erinnerungen und Analysen wenig Zweifel, dass ein Aufstand nur eine Frage der Zeit war. An ihrer Biografie lässt sich nachvollziehen, wie aus der Revolution des Ayatollah Khomeinis gegen den Feudalismus ein theokratisches Regime entstand, dass sich mit Terror an der Macht hält.
Neben Ebadi kommt auch die in Deutschland lebende Künstlerin Parastou Forouhar zu Wort; Tochter der 1998 vom Geheimdienst ermordeten Oppositionspolitiker Dariush und Parvaneh Forouhar. Ebadi vertrat sie im Prozess gegen die Mörder ihrer Eltern. Beide Frauen sind mit Repressionen, Täuschungen und Grausamkeiten des islamischen Staates bestens vertraut. Und haben trotzdem die Hoffnung auf einen Regimewechsel nicht aufgegeben – schon gar nicht jetzt, angesichts der ungebrochenen Proteste der vielen Mutigen in ihrem Land.
Ausstrahlung am Sonntag, den 1. Januar 2023 um 13.04 Uhr
Von: Renate Maurer
Redaktion im WDR: Thomas Nachtigall
Produktion: ORF 2022
