Hass gegen Liebe - Polens homo- und transfeindlicher Kulturkampf
Stand: 18.11.2021, 14:22 Uhr
Nicht-heterosexuelle Menschen in Polen erfahren Hass, Ausgrenzung und Gewalt. Die rechte Regierung führt einen Kulturkampf, um traditionelle Familienmodelle gegen eine sogenannte "LGBT-Ideologie“ zu verteidigen. Wie konnte es so weit kommen?
Von Lukasz Tomaszewski
Der Krakauer Erzbischof Marek Jędraszewski spricht von einer "Regenbogen-Seuche". Präsident Andrzej Duda nennt die Förderung der Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender eine "Ideologie“, die destruktiver als der Kommunismus sei. Mit dieser Rhetorik gewinnt er 2020 die Wahlen. Im Namen der Wahrung der christlichen Traditionen und eines konservativen Familienbildes, richten über 100 Kommunen sogenannte "LGBT-freien Zonen“ ein. Damit werden queere Menschen gesellschaftlich und institutionell diskriminiert und ihrer Freiheitsrechte beraubt. Die homo- und transfeindliche Rhetorik hat in Polen längst die Grenzen des Sagbaren überschritten und treibt Menschen ins Exil. Doch die Politik der Intoleranz und Ausgrenzung spaltet das Land nicht nur. Sie erfährt momentan auch starken Gegenwind von Aktivistinnen und Aktivisten und der Opposition. Was aber unternimmt die Europäische Union?
Ausstrahlung am 12. Dezember 2021 um 13.04 Uhr
Wiederholung am 12. Dezember 2021 um 20.04 Uhr
Regie: Thomas Wolfartz
Von: Lukasz Tomaszewski
Redaktion: Johannes Nichelmann/Leslie Rosin
Produktion: WDR/DLF 2021