Soviel kostet ein Buch, das mit Kurzgeschichten prominenter Autoren "für heiter subversive Stimmung in der Heiligen Nacht" (Klappentext) sorgt. Daniel Glattauer zum Beispiel liefert – falls man nicht schon von allein drauf kommt, die besten Anlässe für einen Streit. Sehr beliebt: der Verwandtschaftsstreit."
Dieser Konflikt ist facettenreich und wie geschaffen für Weihnachten. Auf dem Höhepunkt der Streitigkeiten empfiehlt sich die Bescherung.
"Bei der wiederum entscheidet sich Ildikó von Kürthy für einen Weihnachtsbaum" der sich von seinen Ausmaßen her besser im Petersdom machen würde". Weil sie als Einzelkind "generell und schon immer zur Maßlosigkeit" neigt. 26 Geschichten um und über Weihnachten sind in diesem Buch versammelt. Auch die feierlichen, die besinnlichen.
Joseph Roth erzählt von einer verschneiten Welt, bei Ingrid Noll gibt es zu "Weihnachten im Schlosshotel" Mord und Totschlag. Heinrich Böll schreibt über einen Kellner und Erich-Maria Remarque seiner Geliebten Marlene Dietrich am 1. Weihnachtstag aus Los Angeles einen sehnsüchtigen Liebesbrief:
"Es gibt so viele Dinge nebeneinander, die durch dich schön werden. Ich füttere sogar meine Hunde anders….…" Und ganz am Ende besinnt sich Axel Hacke, warum er Weihnachten, auch wenn es verflixt werden könnte, trotzdem liebt.
Eine Rezension von Christine Westermann
Literaturangaben:
"Verflixte Festtage. Geschichten für richtig frohe Weihnachten."
Ausgewählt von Kati Hertzsch und Lina Herwig Diogenes, 256 Seiten, 14 Euro.