Die MS Rjúkandi verbindet Dänemark mit Island, eine scheinbar ganz normale Nordatlantikfähre, auf der Malin und Iva einchecken. Die beiden Frauen sind auf der Suche nach drei Freunden, die vor Wochen dieselbe Fähre genommen haben und seitdem verschwunden sind. Was als kurze Suchaktion geplant ist, entwickelt sich bald als eine Art Trip in die Unendlichkeit.
Während Malin dem Schiffsmusiker Ola näher kommt, zieht es Iva zum coolen Käpt’n Richard William Jones, ehemals aus Liverpool und schon auf der Titanic tätig. Wie bitte? Tatsächlich tummeln sich in dieser Crew so einige Wesen aus anderen Zeiten und Welten, die Gesetze der Wirklichkeit sind weit ausgehebelt.
Simone Buchholz hat mit "Unsterblich sind nur die anderen" ein wildes Lied über die Unsterblichkeit geschrieben, das so wandlungsfähig ist wie die Figuren, die darin auftreten. Am Ende dieses überraschenden Buchs fühlt man sich fast so, als hätte man von jedem der zahlreich servierten Drinks mal genippt, so packt einen dieser Trip auf Hoher See, diese in ihrem ganz eigenen Sound erzählte Parabel über die Liebe und das – glücklicherweise endliche - Leben.
Eine Rezension von Andrea Gerk
Literaturangaben:
Simone Buchholz: Unsterblich sind nur die anderen Suhrkamp Nova, 265 Seiten, 18 Euro