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Buchcover: "Der Duft von Eis" von Yoko Ogawa

Lesefrüchte

"Der Duft von Eis" von Yoko Ogawa

Stand: 02.12.2022, 13:48 Uhr

Der attraktive, talentierte Parfümeur Hiroyuki nimmt sich das Leben. Seine Geliebte begibt sich auf Spurensuche. Die zentrale Frage ist, wie gut man jemanden, der einem sehr nah zu sein scheint, wirklich kennen kann.

Nach dem Suizid von Hiroyuki bleibt seine Freundin Ryoko ratlos zurück. Warum hat er das getan? Sie waren doch glücklich miteinander. Ryoko versucht zu ergründen, warum sich ihr Freund das Leben genommen hat.

Bei ihrer Recherche stößt sie auf eine Reihe von Geheimnissen Hiroyukis. Erfahrungen und Erlebnisse von denen er ihr nie erzählt hat. Ryoko stellt sich die Frage, ob sie Hiroyuki überhaupt gekannt hat. Sie reist nach Prag, wo sie den Schlüssel für die Auflösung des Rätsels zu finden hofft.

"Der Duft von Eis" ist eine Spurensuche. Yoko Ogawas Roman kreist um die Frage: Wie gut kennt man einen Menschen, der einem sehr nahe ist? Es geht um Erinnerung und Gedächtnis und um Fragen, die man nicht rechtzeitig stellt.

Der Roman ist ein frühes Werk von Yoko Ogawa aus dem Jahr 1998, das erst jetzt ins Deutsche übersetzt worden ist. Und auch, wenn dieser Roman noch nicht die meisterliche Qualität späterer Werke von Yoko Ogawa erreicht, ist er dennoch eine Empfehlung.

Eine Rezension von Barbara Geschwinde

Literaturangaben:
Yoko Ogawa: Der Duft von Eis
Aus dem Japanischen von Sabine Mangold
Liebeskind Verlag, 2022
264 Seiten, 24 Euro