Neuer Abschnitt

Kommentar: Neue Regelungen, aber viel zu spät
Stand: 19.11.2021, 13:15 Uhr
Das neue Infektionsschutzgesetz tritt Montag in Kraft. Für Ungeimpfte wird der Alltag beschwerlicher, am Arbeitsplatz und im Freizeitbereich auch. Noch gestern haben ja CDU-Politiker gegen das neue Gesetz der Ampelkoalition gewettert, vor wenigen Stunden ist es im Bundesrat verabschiedet worden, einstimmig, also auch mit den Stimmen der CDU.
Von Ferdinand Quante
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Das wäre dann der Gipfel des Schwachsinns gewesen, wenn die CDU heute die Sense geschwungen, wenn sie im Bundesrat das neue Infektionsschutzgesetz tatsächlich niedergemäht hätte. Noch mehr Dödeligkeit wäre jetzt vollends unerträglich. Denn es reicht ja wohl, dass Millionen die Impfung stramm verweigern, obwohl klar ist, wie wir uns den schlimmsten Corona-Mist vom Hals schaffen und ein paar tausend Menschenleben retten könnten.
Sich aufzuregen über die, die keine Spritze wollen, die nicht mitziehen und so die Pandemie verlängern – ich weiß, es nützt nichts, und man kann nur heilfroh sein über die Zustimmung der CDU. Damit war auch zu rechnen. Bei täglich steigenden Rekordwerten neue und notwendige Maßnahmen verhindern – kein zurechnungsfähiger Mensch hätte das verstanden, und welche Partei außer der AfD will’s schon riskieren, als irrationaler, am Ende gar gemeingefährlicher Haufen gebrandmarkt zu werden?
Ohne die verschärften Maßnahmen würde die Viruswelle künftig noch stärker, noch gemeingefährlicher anschwellen, wobei die Politik wirklich keinen Grund hat, sich als Retter in höchster Not zu präsentieren. Die neuen Regelungen, die jetzt kommen, kommen ja viel zu spät. Die vermaledeite vierte Welle hätte im Sommer verhindert werden können, werden müssen.
Was die ganze Geschichte gleich dreifach trostlos macht. Blickt man zurück, sieht man Versäumnisse. Guckt man sich an, wie das Virus grad wütet, ist man erschrocken, und was vor uns liegt, ist alles andere als lustig.