Spritpreise 2022

Kommentar: Mobil fürs Klima, fürs Portemonnaie und gegen Putin

Stand: 05.05.2022, 13:10 Uhr

Öl und Gas sind teuer wie nie, seit Wochen steht auf den Preisschildern der Tankstellen vorne die Zwei. Energiesparen lautet das Gebot der Stunde, und dabei geht es ja nicht nur ums Geld, es geht auch darum, von russischem Öl und Gas unabhängig zu werden. Und dabei trotzdem mobil zu bleiben. Das 9-Euro-Ticket für den öffentlichen Nahverkehr könnte dabei helfen, aber es gibt auch noch andere Möglichkeiten, die gut für uns sind und schlecht für Putin.

Von Ferdinand Quante

Kommentar: Mobil fürs Klima, fürs Portemonnaie und gegen Putin

WDR 4 Zur Sache 05.05.2022 01:58 Min. Verfügbar bis 05.05.2023 WDR 4 Von Ferdinand Quante


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Will ich Putin ärgern? Der Wirtschaftsminister hat uns ja dazu aufgerufen, Energie einzusparen, um dem Kerl eins auszuwischen. Auf der Autobahn fahre ich spritschonend wie nie, höchstens 110, weil … ja vor allem, weil das Benzin sagenhaft teuer ist. Weil Wald und Luft und alles eh schon so kaputt ist. Ja, und vielleicht auch wegen und gegen Putin, so richtig weiß ich das gar nicht. Jedenfalls habe ich das strikte Gefühl, dass die Zeiten des fröhlichen Energieverbratens endgültig vorbei sind.

Und damit stehe ich bestimmt nicht allein. Der Spritverbrauch ist im April bundesweit um mehr als zehn Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Auf der Autobahn geht’s insgesamt langsamer zu, das kann man sehen. Und vermutlich fahren viele morgens erst gar nicht los und erledigen ihre Arbeit zu Hause. Homeoffice.

Wirtschaftsminister Habeck hat ja das Energiesparen als gesamtgesellschaftliches Projekt ausgerufen. Wenn’s ums Fahren geht, kann man sich ganz einfach daran beteiligen. Seit Tagen haben wir ja bestes Radelwetter, und wenn man bedenkt, wie viele E-Bikes in den letzten Jahren gekauft worden sind, müssten doch viele Leute ein schöne Alternative zum Auto in ihrer Garage haben.

Und Bus und Bahn gibt’s ja auch noch, ab Juni sogar für wenig Geld, wenn das 9-Euro-Ticket tatsächlich kommt. Okay, das billige Fahren hat dann natürlich seinen Preis, falls Heerscharen das Ticket kaufen und Busse und Bahnen aus allen Nähten platzen. Wobei, ältere Semester könnten sich freilich wie in Jugendzeiten fühlen, als sie per Interrail durch ganz Europa gondeln konnten.

Wie auch immer, auf sparsame Weise mobil sein ist machbar. Was Putin durchaus ärgern wird.