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Ein junges Eichhörnchen sitzt auf einer Wiese und blickt neugierig in die Kamera

Tierkinder in Not – wann brauchen sie unsere Hilfe und wann sollten wir sie in Ruhe lassen?

Stand: 25.04.2025, 15:30 Uhr

In "WDR 4 Mittendrin" erzählt eine Tierschutzexpertin, wann Tierkinder unsere Hilfe brauchen. Und wie man im Notfall eine passende Wildtier-Auffangstation findet.

Tierkinder in Not – wann brauchen sie unsere Hilfe und wann sollten wir sie in Ruhe lassen?

WDR 4 Mittendrin - In unserem Alter 27.04.2025 17:47 Min. Verfügbar bis 27.04.2026 WDR 4 Von Anne Debus


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Junge Vögel, Hasenbabys, Rehkitze oder kleine Eichhörnchen sollte man nicht übereilt mitnehmen und "retten". Meist sind ihre Eltern noch in der Nähe und zeigen sich nur nicht, weil sie Angst vor uns Menschen haben. Bei vielen Vogelarten hüpfen die Jungtiere zuerst am Boden oder in den Ästen herum. Diese sogenannten "Ästlinge" werden aber weiter von ihren Eltern gefüttert, sind also kein Notfall.

Unsere Hilfe brauchen Jungtiere aber dann, wenn sie zum Beispiel eindeutig verletzt oder geschwächt sind oder ein totes Elterntier neben ihnen liegt. Oder wenn sie in Gefahr sind, weil sie etwa neben einer stark befahrenen Straße sitzen.

Bevor man eingreift, sollte man sich im Zweifel zuerst an Fachleute wenden: eine Auffangstation, einen Tierschutzverein, Tierärzte oder die Admins einer Facebook-Gruppe. Am besten schickt man ihnen ein Foto und hält dann telefonisch Rücksprache. Denn diese Experten können die Situation besser einschätzen, auch weil sie die Tierart erkennen. Ein klarer Notfall sind etwa Jungvögel, die noch keine Federn haben, oder Mauersegler am Boden (egal, wie alt die Tiere sind).

In solchen Fällen sollte man das Tier mitnehmen und es zu einer passenden Wildtier-Auffangstation bringen. Solche Stationen werden meist von Ehrenamtlern geführt. In manchen Städten kümmert sich auch die Feuerwehr um Wildtiere in Not.

Unsere Studioexpertin Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund hat eine Liste von Webseiten, Organisationen und Ansprechpartnern zusammengestellt, die weiterhelfen können.

Deutscher Tierschutzbund:

Was ist zu tun, wenn ich einen Jungvogel finde?

Wildvogelhilfe:

Karte der Auffangstationen
Bestimmung der Vogelart

NABU:

Wildvogel in Not – was tun?

Facebook-Gruppen:

"Wildvogelhilfe-Nothilfe"
"IGEL – Notfälle – Beratung und alles Drumherum"

Hier erhält man in der Regel schnell Hilfestellung von den Admins. Sie sind vernetzt mit den (meist privaten) Pflegestellen und können einen Kontakt herstellen – je nachdem, wo sich der Finder und das in Not geratene Tier aufhalten.

Wildtierschutz Deutschland:

Sie haben ein verletztes Wildtier gefunden?
Wildtierauffangstationen und Pflegestellen in Nordrhein-Westfalen (NRW)

Pro Igel:

Karte mit Pflegestellen

Eichhörnchen Notruf e.V.:

Website des Vereins

Der Verein führt intern eine Liste mit Auffangstationen, privaten Päppelstellen und anderen Anlaufstationen wie Tierheimen, die sich um Eichhörnchen kümmern, und vermittelt bei Anruf an einen Kontakt in der Nähe.

Kreis Düren:

Hier gibt es eine offizielle Wildtier-Hotline.

LANUV (Landesumweltamt) NRW:

Das LANUV listet die wenigen offiziellen Wildtier-Stationen in NRW auf:

Artenschutzzentrum Metelen
Auffangstationen und Pflegestellen für kleine Wildvögel in NRW
Auffangstationen für Greifvögel und Eulen in NRW

Bei den Landesministerien kann man davon ausgehen, dass die genannten Auffangstationen sachkundig sind und von den Behörden auch als gut eingestuft werden. Bei allen anderen Listen sagt der Hinweis noch nichts über die Qualität der Station oder Pflegestelle aus.

"WDR 4 Mittendrin" – immer sonntags von 6:00 bis 9:00 Uhr und zum Nachhören auf wdr4.de.