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Wie die Krankheit entsteht
In allen unseren Gelenken sitzt eine elastische Knorpelschicht, sozusagen als Polster zwischen den Knochen. Mit der Zeit wird der Knorpel bei den meisten Menschen aber abgerieben. Die Forscher haben dafür unterschiedliche Erklärungsansätze:
Die meisten halten diesen Vorgang für eine unvermeidliche Alterserscheinung, die schon mit etwa 30 Jahren beginnt und durch Übergewicht begünstigt wird. Ein neuer Ansatz dagegen geht davon aus, dass der Knorpel bei manchen Menschen irrtümlich vom Körper selbst abgebaut wird und die Veranlagung dafür angeboren ist.
Die Folgen aber sind bei allen Betroffenen gleich: Der kranke Knorpel wird abgerieben, bis der Knochen erreicht ist. Durch abgeriebenes Knorpel- und Knochenmaterial kommt es zu Entzündungen. Und so beginnen die Schmerzen.
Schonen oder bewegen?
Wenn ein Gelenk wehtut, ist unser erster Impuls: Bloß nicht bewegen! Manchmal kann der auch richtig sein: Wenn ein Gelenk akut entzündet ist, sich sogar ein dicker 'Erguss' gebildet hat, sollte man es zunächst schonen.
Auf lange Sicht ist das Schonen aber genau falsch. Denn der Knorpel wird nicht durchblutet. Nur durch Gelenkschmiere wird er mit Nährstoffen und Mineralien versorgt, und die wiederum wird nur bei Bewegung produziert. Außerdem stärken wir durch Bewegung die Muskulatur, die das Gelenk schützt und abstützt.
Aber nicht jede Art der Bewegung ist bei Arthrose geeignet. Gut sind regelmäßige Bewegungen mit geringer Belastung der Gelenke – etwa Radfahren oder Schwimmen. Schlecht dagegen sind abrupte Belastungen wie beim Fußballspielen oder beim Tennis. Und: Es darf beim Training ruhig mal im Gelenk ziepen. Aber sobald die Übungen wehtun, sollte man aufhören.
Die 'eine' Therapie gibt es nicht
Es gibt einen wahren Dschungel von Behandlungen, die gegen Arthrose helfen (sollen): Entzündungshemmende Schmerzmittel oder Hyaluronsäure-Spritzen, Knorpelzell-Transplantationen, anti-endzündliche Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel. Und selbst so mittelalterlich klingende Methoden wie das Ansetzen von Blutegeln.
Viele dieser Therapien können tatsächlich helfen, nicht nur die schulmedizinischen, sondern auch viele naturheilkundliche. Prof. Andreas Michalsen leitet die Abteilung für Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus in Berlin. Er hat viele Studien dazu durchgeführt und rät in WDR4 Mittendrin: Am besten funktioniert es, wenn man verschiedene Ansätze miteinander kombiniert.
Welche Kombination am besten hilft, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch.