Schauspielerin Rose ist auf Tournee. Es läuft furchtbar, sie bekommt kaum Applaus. Doch ein 17-jähriger sitzt im Publikum und schmachtet sie an. Alex hat sich hemmungslos in sie verliebt. Doch Rose nimmt seinen Onkel, einen erfahrenen Mann mit etwas angegriffener Gesundheit. Das ist nur der Anfang des Musicals "Aspects of Love". Die Geschichte umfasst mehrere Jahrzehnte.
Später verliebt sich Alex in Roses 15-jährige Tochter. Eine Verbindung, die nicht sein darf. Und da gibt es noch eine Frau in Venedig, Giulietta, die im Spiel der Gefühle immer wieder mitmischt. Menschen lieben und trennen sich, verlieren sich aber nie aus dem Auge. Die Handlung ist komplexer als in den meisten anderen Musicals von Andrew Lloyd Webber. "Aspects of Love" kam 1989 erstmals auf die Bühne, kurz nach "Phantom der Oper". In London lief es ganz gut, am Broadway war es ein Flop.
Die Aufführung im Theater Münster zeigt nun, was alles in diesem Stück steckt. Einmal sind es kraftvolle, zum Teil überwältigende Melodien, die vom Ensemble toll gesungen werden. Es zeigt aber auch, wie viele Spielarten der Liebe möglich sind. Es geht nicht immer nur um Sex und Partnerschaft, sondern auch um tiefe Freundschaft und Verbundenheit. Und auch um die Angst vor der Einsamkeit.
Sensationell ist in Münster das Bühnenbild von Charles Quiggin. Das Stück hat 40 verschiedene Spielorte, manche Szenen sind sehr kurz. Mit zwei Scheinwerfern wird ein Zug angedeutet, schnelle und elegante Umbauten führen von Frankreich nach Venedig und in die Pyrenäen mit einem herrlichen Bergpanorama im Hintergrund. Carsten Lepper inszeniert straff und geradlinig, die Show hat einen angenehmen Flow. Und Webbers unbekanntes Musical drückt nicht nur auf die Tränendrüse, es gibt auch viel Stoff zum Nachdenken.
"Aspects of Love" in Münster
Termine:
Am 24. November, 3. Dezember, 6. Dezember, 10. Dezember und am 31. Dezember.