Blühende Tulpen

Gartentag – Tipps für Frühlingsgefühle

Stand: 28.03.2023, 09:06 Uhr

Holger Hülsmeyer, der grüne Daumen von WDR 4, hat den ultimative Frühlingsbooster fürs Gemüt, auch wenn es draußen noch ungemütlich ist.

Von Holger Hülsmeyer

Frühlingsbooster fürs Gemüt

 Für den Frühlingsbooster nehmen wir einen möglichst großen Pflanztopf und kaufen zwei Paletten Frühlingsblumen: Hornveilchen, die kleinere Version der Stiefmütterchen, und Bellis, Kulturgänseblümchen, auch Tausendschön genannt. Außerdem eine oder zwei besondere Primeln, die höher sind und dadurch edler wirken. Die Primeln in die Mitte setzen, die Hornveilchen und Tausendschön werden bunt durcheinander rundherum gepflanzt.

Hornverilchen und Bellis werden in einen Topf gepflanzt

Die Plastiktöpfchen, in denen die Blumen beim Kauf waren, können mit der Öffnung nach unten als Basis in den Pflanzkübel gestellt werden. Das spart Gewicht, wenn wir nur die Hälfte mit Blumenerde befüllen müssen. Die Pflanzen vor dem Einsetzen gründlich wässern, bis nichts mehr gluckert.

Für die gute Laune bitte möglichst dahin stellen, wo man oft drauf guckt. Kostenpunkt, wenn der Pflanztopf vorhanden ist: Fünf Euro für die Superprimeln, gut zehn Euro für je zehn Bellis und zehn Hornveilchen, Blumenerde noch dazu. Mit 20 Euro sollte man dabei sein.

Rosen und Hortensien

Wenn die Forsythien postgelb blühen, muss man die Rosen schneiden. Und auch die Hortensien. Beides ist notwendig, wird aber sehr unterschiedlich gemacht.

Eine Rose wird geschnitten

Rosen müssen geschnitten werden, damit sie nicht von unten verkahlen. Im Erdgeschoss und im ersten Stock verholztes Braun und nur unterm Dach Blüten, das will keiner. Beetrosen werden je nach Größe bis auf 15 Zentimeter bei den niedrigen Sorten und auf 25 Zentimeter bei den höheren runtergeschnitten. Auch wenn es weh tut, der schöne frische Austrieb muss weg. Sie merken es schnell, eine gute Garten- oder Rosenschere ist Gold wert.

Bei Hortensien kommt es sehr auf die Sorte an. Die Bauernhortensien, das sind die verbreitetsten, blühen am letztjährigen Trieb. Also an dem, der schon da ist. Da schneiden wir nur das Verblühte weg und dann runter bis zum obersten grünen Austrieb. Rispen- und Ballhortensien blühen an dem, was erst dieses Frühjahr austreibt. Da schneiden wir tiefer, erhalten aber das stabile Grundgerüst der Äste, damit die Blüten im Sommer nicht regennass abknicken. Wenn Sie gar nicht wissen, welche Hortensiensorte Sie haben, machen Sie ein Foto mit dem Handy und gehen in die Gärtnerei ihres Vertrauens. Die helfen gerne.

Formschnitt von Hecken und (manchen) Sträuchern

Wenn im Frühjahr noch nicht viel los ist im Beet, wirken in kugelige oder eckige Formen geschnittene immergrüne Pflanzen doppelt gut. Also Eiben oder Buchsbaum, wenn er nicht vom Zünsler gefressen wurde. Auch Kirschlorbeerhecken machen sich gut als eckige Riegel. Und die Hainbuchenhecke kann und darf jetzt zum formellen Friseur, damit die klare Form erkennbar ist.

Formschnitt bei einem Buchsbaum

Im Beet wächst ab Mai alles bunt und munter mit- und durcheinander. Die einen Stauden bilden Kissen, andere wachsen kreuz und quer, jene gehen raketenartig ab in Höhe. Im Kontrast zu dieser unbändigen Wüchsigkeit brauchen wir wohltuend klare Strukturen. Die entsteht durch Immergrüne Kugeln, Kegel und Kästen. Geht auch prima im Kübel auf der Terrasse. Wer jetzt beherzt mit einer scharfen Strauchschere oder vorsichtiger mit der elektrischen Heckenschere frisiert, sieht bis in den Sommer hinein wohlgefällig auf die Klarheit der Eiben, des Buchses und des Kirschlorbeers.

Nur der kosmetische Formschnitt ist nach dem 1. März noch erlaubt, aus guten Gründen des Vogelschutzes. Das große Absäbeln ist also tabu! Wir wollen eh, wie beim Friseur, nur die Spitzen schneiden. Eine kastige und immer mal wieder kosmetisch nachfrisierte Hainbuchenhecke ist eine Zierde des Gartens. Sieht toll aus als dichte grüne Wand des Gartenzimmers und in der Hecke nisten die Vögel.