Geistliche Volkslieder und Georg Philipp Telemann

In der ersten Vesperstunde geht es um Volkslieder - immer wieder gesungen, geliebt, gepflegt und nicht vergessen. Der zweite Teil der Vesper stellt Georg Philipp Telemann als Leipziger Wunschkandidaten für das Thomaskantorat vor.

Vesper I

Geistliche Volkslieder

17:04 - 17:45 Uhr

Volkslieder – über Jahrhunderte mündlich überliefert, manchmal mit Melodie und Text aufgeschrieben und gesammelt, manchmal mit neuen Strophen versehen, umgedichtet oder mit Instrumenten ergänzt. Volkslieder unterliegen keiner Norm, aber meistens sind sie geprägt von der kulturellen Identität ihres Volkes. Ihre Sprache ist die Muttersprache. Ihr Schöpfer ist unbekannt. Und Volkslieder können von jedem gesungen werden, ihre Melodie ist meist einfach und verfügt über einen geringen Tonumfang. Im ersten Teil der Vesper schauen wir auf die Vielfalt der geistlichen Volkslieder verschiedener Länder und entdecken die Schönheit in ihrer Schlichtheit. Volksweisen aus Schweden, Estland, Norwegen über eine traditionelle Lauda aus Italien, katalanische Klängen bis zu einem Marienlied aus dem Libanon und ein Gospel aus der afroamerikanischen Tradition ergeben ein buntes Mosaik.

 Von Dorothee Prasser

Die Musikstücke zur Sendung

Vesper II

Leipzig sucht einen Thomaskantor
Teil 1: Wunschkandidat Telemann

18:04 - 19:00

Am 5. Juni 1722 starb in Leipzig der Thomaskantor Johann Kuhnau. Es musste ein Nachfolger gefunden werden als Musiklehrer an der Thomasschule und städtischer Musikdirektor. Die Leipziger Stadtväter als Herren des Verfahrens hatten bald eine ansehnliche Kandidatenliste beisammen. Trotzdem sollte es fast ein Jahr dauern, bis am 30. Mai 1723 Johann Sebastian Bach mit der Aufführung seiner Kantate „Die Elenden sollen essen“ als neuer Thomaskantor debütierte. 300 Jahre später stellen wir in mehreren Vesper-Sendungen die wichtigsten seiner Mitbewerber um dieses traditionsreiche und renommierte Kantorenamt vor. Den Anfang macht Georg Philipp Telemann, damals Musikdirektor in Hamburg. Er war ursprünglich der Wunschkandidat der tonangebenden Ratsfraktion. Schon zu seinen Studentenzeiten hatte er die Leipziger als Komponist und Ensembleleiter mit Kirchenmusiken, Konzertveranstaltungen und Opernaufführungen begeistert. In der Sendung ist neben Reminiszenzen an diese Jahre eine seiner beiden Bewerbungskantaten von 1722 zu hören.

Von Bernd Heyder

Die Musikstücke zur Sendung