Neuer Abschnitt
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"Der Hörer muss gepackt und, ob er will oder nicht, in die Flugbahnen der Klänge hineingezogen werden." Diese Forderung richtete der Klangarchitekt mit einer Leidenschaft für die Urkräfte der griechischen Tragödie an sich selbst.
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Diese Erschütterungen scheinen beim Hören der Werke für Blechblasinstrumente besonders stark. Im ersten Teil unserer Neuaufnahmen mit dem Ensemble Schwerpunkt steht das frühe, Mitte der 60er entstandene "Eonta" im Fokus. Es ist eines der größten Hör-Abenteuer des griechischen Klangarchitekten. "Millionen von Tönen" prasseln hier auf die Hörenden nieder, Wolken und Wellen, Mengen und Massen. Ein Miniatur-Klavierkonzert: Klein ist hier freilich nur die Besetzung. Maximal sind dagegen die spieltechnischen Ansprüche, die alles Dagewesene in den Schatten stellen. Ein Ausbund an Rohheit und Kraft. Eine Explosion der Energie. Kaum zu glauben, dass dieses mitreißende Opus mithilfe von Computern komponiert wurde. Ergänzt wird das Programm durch weitere Frühwerke der 50er und 60er Jahre, in denen – jeweils anders – Blechblasinstrumente den Ton angeben. "Akrata": hier dominieren stroboskobartige Impulse. In "Pithoprakta" stehen zwei prominente Posaunen einem Streichorchester mit Schlagzeug gegenüber.
Iannis Xenakis
Eonta (1963-64)
für Klavier und fünf Bläser
Lorenzo Soulés, Klavier
Ensemble Schwerpunkt
Leitung: Peter Rundel
Iannis Xenakis
Akrata (1964-65)
für 16 Blasinstrumente
WDR Sinfonieorchester
Leitung: Elena Schwarz
Iannis Xenakis
Pithoprakta (1955-56)
für 49 Musiker:innen
WDR Sinfonieorchester
Leitung: Michel Tabachnik
Moderation: Michael Struck-Schloen
Redaktion: Harry Vogt