In den Kulturkämpfen der Gegenwart definiert das N-Wort (Normal, nicht N****) Normen, es markiert in der Verneinung diejenigen, die diesen Normen nicht entsprechen – können oder wollen. Diejenigen, die anders sind. Im Englischen heißt dieses Markieren der Anderen, der nicht Normalen: Othering. Sarah Chaney unterscheidet zwei gegensätzliche Haltungen gegenüber dem Normalen. Hier die guten alten Abweichler von der Norm, getragen & getrieben vom Widerwillen gegen die Diktatur der Angepassten. Von der haben Blumfeld gesungen. Oder schon The Kinks: I´m not like everybody else. Wer will schon normal sein? Wie normal ist der Billie Eilish-Wunsch: Wish you were gay? Mit der Popkultur blüht nach dem 2.Weltkrieg der Nonkonformismus, Anderssein ist cool, Normalsein eher uncool. Und heute? Auf der anderen Seite der N-Skala gibt es die neue Feier des Normalen, das trotzige Beharren auf die eigene Normalität, performt von stolzen Volksrocknrollern – auch auf Kosten der Anderen, auf Kosten derer, die Normen nicht entsprechen können oder wollen. Wie normal ist Pop? Wie Pop ist normal?
What´s normal anyway | 3:45
Miguel
Diktatur der Angepassten | 3:21
Blumfeld
I´m not like everybody else | 3:12
The Kinks
Dedicated Follower Of Fashion | 2:46
The Kinks
Lola | 3:33
The Kinks
See my friend | 3:15
The Kinks
Suburbia | 4:04
Pet Shop Boys
Ordinary life | 2:20
Ezra Furman
Common People | 5:33
Pulp
What's Love Got To Do With It | 3:54
Tina Turner
River Deep, Mountain High | 3:30
Ike & Tina Turner
Nikotina Turner | 3:17
Yvon
Freakalizer | 3:40
Sudan Archives
Moderation: Klaus Walter
Redaktion: Markus Heuger