Blick durch den Bogen der Festina Lente Brücke auf Fluss Miljacka bei Dämmerung in Sarajevo.

Sarajevo Sounds - Bosnien zwischen Traum und Trauma

30 Jahre nach Kriegsende erinnern zwei Künstler an das Grauen der Belagerung, aber auch an das, was Sarajevo einmal war – eines der wichtigsten kosmopolitischen und multikulturellen Zentren auf dem Balkan. Gibt es Chancen daran anzuknüpfen?

Von Barbara Kenneweg

Heute gehört Bosnien zu den kompliziertesten und möglicherweise fragilsten Gebilden in Europa. Sein Bürger definieren sich immer noch oder wieder überwiegend als Serben, Kroaten oder eben Bosniaken. Die Hauptstadt, lange ein Beispiel für die künstlerische Kraft, die aus Mulitkulturalität erwachsen kann, ist noch weit von einer neuen Blüte entfernt.

Die Architektin Lejla Obodasic Novo und der Mediendesigner Haris Sahacic erinnern in diesem Jahr mit einem multimedialen Projekt nicht nur an den Beschuss Sarajevos vor drei Jahrzehnten, sondern wollen zur Aufarbeitung der Traumata, zu Versöhnung und Neuanfang anregen. Beide sind Rückkehrer, haben in Kanada beziehungsweise Österreich und Deutschland gelebt.

Sahacic, aus einer muslimisch bosniakischen Familie stammend, verweigert gegenüber den Behörden die Angabe einer ethnisch definierten Gruppenzugehörigkeit. In der Rubrik für nationale Identität steht bei ihm "Sonstiger": für ihn ein Tribut an den Kosmopolitismus und Appell für eine europäische, über Ethnie und Religion stehende Identität.

Sarajevo Sounds - Bosnien zwischen Traum und Trauma

WDR 3 Kulturfeature 30.09.2023 54:52 Min. Verfügbar bis 28.09.2099 WDR 3 Von Barbara Kenneweg


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Ausstrahlung am Samstag, den 30. September 2023 um 12.04 Uhr
Wiederholung am Sonntag, den 1. Oktober 2023 um 15.04 Uhr
Von: Barbara Kenneweg
Redaktion: Thomas Nachtigall
Produktion: WDR 2023