Kurze empfindsame Reise durch die georgische Literatur

Im Transkaukasus stießen schon immer große Mächte aufeinander. Politisch ist das für Georgien bis heute ein großes Problem, für seine Literatur ist es ein Glücksfall.

Von Adrian Winkler

Georgien besitzt eine uralte Schrifttradition, davon zeugt ein eigenes Alphabet, dessen mittelalterliche Schreibweise neben zwei modernen Varianten bis heute in Gebrauch ist. Immer schon hat das Land zwischen den Gebirgszügen des großen und des kleinen Kaukasus eine wichtige Vermittlerrolle zwischen verschiedenen Kulturräumen gespielt. Georgien war die Brücke zwischen Abendland und Orient. Und die georgische Literatur hat seit jeher die unterschiedlichsten Einflüsse zusammengeführt. Auf überraschende Weise begegnen sich hier altpersische Epik und englische detective story, Quentin Tarantino und Rainer Maria Rilke. Zugleich hat die lange eigene literarische Tradition das kleine Land immer wieder davor bewahrt, einfach von der Landkarte zu verschwinden.

Ausstrahlung am 23. Juli um 12:04 Uhr
Wiederholung am 24. Juli um 15:04 Uhr

Von Adrian Winkler
Redaktion: Imke Wallefeld
Produktion: WDR 2018