Als Nachkomme einer Familie, die zwischen Widerstand und Kollaboration zerrissen war, ist der 1958 geborene belgische Maler Luc Tuymans im Spannungsfeld zwischen der Erinnerung an die nationalsozialistische Vergangenheit und ihrer Verdrängung aufgewachsen. Tuymans' Kindheit war geprägt von Gefühlen der Isolation und psychischer Gewalt. Sie bildet die autobiografische Grundierung für ein international gefeiertes Werk, das tief ins kulturelle Gedächtnis vordringt und den Betrachter nicht selten verstört.
Thomas David hat Luc Tuymans in seinem Antwerpener Atelier besucht und ausführlich zu einem Werk befragt, das dem alltäglichen Bildersturm der Massenmedien mit der ikonischen Kraft der Malerei begegnet. Neben Tuymans selbst kommen in der Sendung Zeitzeugen und Wegbegleiter des Künstlers zu Wort, darunter der Galerist Frank Demaegd und der Kunsthistoriker Ulrich Loock.
Ausstrahlung am 28. Mai 2022 um 12.04 Uhr
Wiederholung am 29. Mai 2022 um 15.04 Uhr
Von: Thomas David
Redaktion: Imke Wallefeld
Produktion: WDR 2022