
Jazz in NRW: deadeye, Luise Volkmann und die headless society
Das Orgeltrio hat viele Vorbilder: Jimmy Smith etablierte in den 1950er und 1960er Jahren die Hammond B3 im Jazz und brachte die Besetzung mit Gitarre und Schlagzeug zur Meisterschaft. In Europa gibt es mit deadeye ein Trio, das sich auch an alten Vorbildern orientiert, die Grenzen aber sehr weit ausdehnt.
Organist Kit Downes, Gitarrist Reinier Baas und Schlagzeuger Jonas Burgwinkel haben sich als „tödliches Trio“ deadeye zusammen getan und schaffen es, die mit dezenter Patina belegten Assoziationen an swingende Jazz-Orgeltrios neu zu übermalen. Dabei ging es gar nicht grundsätzlich um die Besetzung Orgeltrio, sondern einfach darum, dass genau diese preisgekrönten Musiker zusammen spielen wollten. Und es funktioniert; die drei entwickeln faszinierende Soundbilder, wunderbare Melodien und zeigen ihre Virtuosität ohne protzende Muskeln in großer Gruppenbezogenheit.
Ende März erscheint ihre neue EP, ein live-Mitschnitt von der Cologne Jazzweek 2022. Außerdem in WDR 3 Jazz: Luise Volkmann mit ihrem ungewöhnlichen Album „rites de passage“ in Großformation mit Elektronik und ein Blick auf den Electro-Kraut-Jazz der headless society und die teilweise gesellschaftspolitisch inspirierte Musik von Phillip Dornbuschs Projektor.
Kündigung mit Lippenstift | 4:45
Headless society
Knock | 7:16
Luise Volkmann
Das Meer voller Kinder | 4:36
Luise Volkmann
The dance of princess Discombobulatrix | 5:37
Deadeye
On two, unfeathered | 7:39
Deadeye
Mbira / Stingaloon | 10:46
Deadeye
In art we trust | 6:03
Phillipp Dornbuschs Projektor
Moderation: Anja Buchmann
Redaktion: Tinka Koch