Hier gedeiht seit einigen Jahren eine Musikszene, die sich selbst als "occult psychedelia movement" bezeichnet und deren Musik düster, experimentell und esoterisch ausgerichtet ist.
Zur Szene zählen Bands und Projekte wie Cannibal Movie, Heroin In Tahiti, Spettro Family, Mai Mai Mai, Lay Llamas oder Donato Epiro, Labels wie No-Fi Recordings und Boring Machines, Locations wie das DalVerme und seit 2012 auch das dreitägige Musik-Festival "Thalassa". Zu den gemeinsamen Bezugspunkte der Macher zählen: lokale Folklore und okkulte Praktiken, das italienische Extrem-Kino der 1960er und 70er Jahre (Spaghetti-Western, Giallo- und Horror-Filme, Mondo-Movies und Kannibalen-Filme), entsprechende Soundtracks und Library-Musik sowie Musiker wie Franco Battiato oder Roberto Cacciapaglia.
Die Szene teilt außerdem eine Faszination für die dunkle Seite des klischeebeladenen Dolce Vita der goldenen 60er und 70er (Gewalt, Terrorismus, urbaner Zerfall, Korruption) und beschwört deren Geister herauf – was den italienischen Journalisten Antonio Ciarletta dazu veranlasste, hier eine Parallele zur britischen Hauntology und zum amerikanischen Hypnagogic Pop zu ziehen. Musiker, Labelbetreiber, Festivalmacher und andere Akteure geben Auskunft über das "occult psychedelic movement" in Rom.
Von Olaf Karnik
Redaktion: Markus Heuger