Mariachi Martín Cocoletzi

Latino-Troubadoure – 17.05.2015

Mariachis, Novísima Trova

Stand: 21.05.2015, 14:41 Uhr

Musikalische Dienstleister Lateinamerikas: die einen in den tausenderlei Bedarfssituationen und Wechselfällen des mexikanischen Lebensalltags, die anderen Chronisten und sozial-psychologisch-künstlerische Seismographen ihrer kubanischen Gesellschaft.

Sie gehören zum Stammpersonal lateinamerikanischer Musik: die Mariachis mit ihrem unübersehbaren folkloristischen Outfit, ihrer instrumentalen Mobilität und Anpassungsfähigkeit und nicht zuletzt ihren gut abgehangenen, niederschwelligen und nahezu allzeit verwertbaren musikalischen Themen. Dennoch geht das Digitalzeitalter auch an ihnen nicht spurlos vorüber. Der Autor Robert Rack hat im mexikanischen Puebla Mariachis bei ihrer Arbeit begleitet.

Die kubanische Trova entstand auf der Insel im 19. Jahrhundert als ein Reflex auf europäische romantisch-nationale Bewegungen: die Lieder der in ihr zusammengeschlossenen singenden Poeten ließen alte hispanische Volkslieder anklingen, aber auch die afrokubanische Rhythmik des Son bis hin zum Blues.

Mit der Revolution von 1959 politisierte sich die Bewegung und wurde als Nueva Trova zu deren vielleicht wichtigster Propagandistin – Vorbild und Projektionsfläche für soziale Proteste und deren Liedermacher auch in anderen Ländern Lateinamerikas. Lässt sich in den letzten beiden Jahrzehnten nun von einer Novísima Trova sprechen, die die aktuellen Veränderungen und Verwerfungen im heutigen Kuba reflektiert? Ramón Gorigoitia hat sich des Themas angenommen.

Mit Beiträgen von Robert Rack und Ramón Gorigoítia

Moderation: Barbara Wrenger

Redaktion: Werner Fuhr