
Antientzündliche Ernährung, Physiotherapie – was hilft bei Gelenkschmerzen?
Stand: 07.04.2022, 12:06 Uhr
Mit dem Alter kommen auch mehr und mehr Gelenkprobleme. Die häufigste Krankheit ist Arthrose. Doch wir können Gelenkverschleiß vorbeugen und den Prozess verlangsamen.
Von Barbara Brüwer
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Wer an einer Gelenkkrankheit leidet, ist oft auch in seinem Bewegungsspielraum eingeschränkt. Schmerzen begleiten den Alltag und die Lebensqualität wird verringert. Bei der Arthrose entstehen die Schmerzen durch Knorpelschäden. Verursacher können zum Beispiel eine Fehlhaltung durch eine schiefe Hüfte oder durch eine Fehlstellung der Füße sein oder auch eine akute Verletzung durch einen Unfall. Eigentlich sorgt der Knorpel vor allem für einen reibungslosen Bewegungsablauf. Dank ihm können die Knochen geschmeidig übereinander gleiten. Ist der Knorpel beschädigt, ist dieser Ablauf gestört.
Bewegen statt schonen
Um dem entgegenzuwirken, ist vor allem Bewegung wichtig. Dadurch wird die Produktion der Gelenkschmiere angeregt, die wiederum den Knorpel mit Nährstoffen und Mineralien versorgt. Der regelmäßige Bewegungsablauf und die geringe Belastung der Gelenke beim Radfahren tut zum Beispiel leicht beschädigten Kniegelenken gut und bringt diese wieder in Schwung. Auch vorbeugend eignen sich das Fahrradfahren. Doch nicht jede Art der Bewegung ist geeignet.
Doc Esser empfiehlt im WDR-2-Podcast „Frag Dich fit“, bei Gelenkproblemen mit leichteren täglichen Übungen zu starten. Wer Knieprobleme hat, kann sich beispielsweise auf einen Tisch setzen und die Beine locker hin und her pendeln – gegebenenfalls auch mit leichten Gewichten an den Füßen. Wer Probleme mit den Schultern hat, kann in jede Hand eine kleine Wasserflasche nehmen und zehn Minuten oder eine Viertelstunde seine Arme auf und ab bewegen. Mit der Zeit darf das Gewicht erhöht werden. Aber Achtung: Fordern im Sinne von Ziepen ist erlaubt, überfordern nicht. Sobald bei den Übungen Schmerzen entstehen, sollten Sie damit aufhören.
Hier ist Vorsicht geboten
Akute Entzündungen und Gelenkergüsse sollten Sie auch zunächst aussitzen oder ausliegen und an dieser Stelle ebenfalls auf die Übungen verzichten. Im Anschluss sollte dann ein leichtes Training folgen. Im besten Fall lassen Sie sich von einer Orthopädin oder einem Orthopäden, einer Physiotherapeutin oder einem Physiotherapeuten begleiten. Diese können Ihnen ein auf Sie und Ihre Bedürfnisse angepasstes Übungsprogramm zusammenstellen.
Kohl ja, Fleisch nein
Auch mit antientzündlicher Ernährung kann die Gesundung der Gelenke unterstützt werden. Statt Fleisch und Zucker sollten vor allem Kohl und Hülsenfrüchte auf dem Speiseplan stehen. Außerdem zeigen Hagebutte und Ingwer eine antientzündliche Wirkung. Wer sich traut, kann es auch mit Blutegeln versuchen. Deren Speichel ist nicht nur antientzündlich, sondern auch schmerzstillend. Wenn sich jedoch regelmäßig in Ihren Gelenken Flüssigkeit ansammelt, sie anschwellen und Sie dadurch in Ihrem Bewegungsradius eingeschränkt sind, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.