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Lukas Haas (l-r) als George Munn, Brad Pitt als Jack Conrad und Spike Jonze als Otto Von Strassberger in einer Szene des Films "Babylon - Rausch der Ekstase"

Babylon – Rausch der Ekstase

Stand: 19.01.2023, 00:00 Uhr

In der Goldenen Ära der Stummfilme steigen eine ehrgeizige Schauspielerin und ein mexikanischer Kellner rasant auf. Doch als sich in Hollywood der Tonfilm durchsetzt, verwandelt sich der Exzess in einen Kampf ums Überleben.

Von Andrea Burtz

WDR 2 Neue Filme: Babylon - Rausch der Ekstase, Shotgun Wedding

WDR 2 Kino 19.01.2023 03:19 Min. Verfügbar bis 19.01.2024 WDR 2


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Darum geht's

1926. Hollywood steuert auf den Höhepunkt der Stummfilmära zu. Filmstudios feiern zügellose Partys als gäbe es kein Morgen, Stars werden hofiert, riesige Filmprojekte werden selbstverständlich finanziert. In dieser Atmosphäre steigen Nellie LaRoy, eine hübsche und ehrgeizige Frau vom Land, und der mexikanische Kellner Manny Torres auf: Sie bringt es mit Talent und Penetranz zum Stummfilmstar, er wird persönlicher Assistent des gefeierten Darstellers Jack Conrad. Doch mit dem Wandel zum Tonfilm dreht sich das Blatt: Viele müssen um ihre Karriere kämpfen. Das exzessive Leben scheint beendet.

Darum geht's wirklich

Ein schillerndes Sittengemälde der Goldenen Stummfilmära Hollywoods zu inszenieren. Mit dem Tonfilm bricht es in sich zusammen.

Die spielen mit

Margot Robbie spielt Stummfilmstar Nellie LaRoy, Brad Pitt glänzt als gefeierter Darsteller Jack Conrad. Außerdem sind auch Diego Calva, Tobey Maguire und Eric Roberts (älterer Bruder der bekannten Julia Roberts) zu sehen.

Das sagt Kinokritikerin Andrea Burtz

Von Beginn ist klar: Regisseur Damien Chazelle ("La La Land", "Whiplash") will den Exzess spürbar machen. Genussvoll inszeniert er eine Hollywoodparty in einem verruchten Club mit nackten Tänzerinnen vor kopulierenden Gästen, Champagner-Pyramiden und Kokain-Linien. Sogar ein Elefant tritt auf, getrieben von Justin Hurwitz' Jazz-Soundtrack. In diesem Irrsinn kommen die junge Frau vom Land und der mexikanische Kellner zu ihrer Chance, in der Filmwelt als Star und persönlicher Assistent mitzuspielen und den Herzenswunsch einer großen Karriere voranzutreiben.

Doch bei den beiden ambitionierten Protagonisten und ihren Geschichten bleibt es nicht. Chezelle öffnet seine Gemälde für diverse Akteure, Schauplätze und Anspielungen. In der Story wimmelt es von Regisseuren, Agenten, Produzenten und Kritikern, ein Exzess jagt den nächsten. Beim Zuschauen raubt das den Atem. Der Mittelpunkt des Films geht verloren, auch die Nähe zu den Hauptfiguren. So kommt es, dass Nellies dramatischer Abstieg kaum berührt. Einzig Brad Pitt gelingt es, seiner Figur nachhaltig Kontur und Seele zu geben. Seine letzten Szenen prägen sich ein.

"Babylon" ist ein ambitioniertes Filmprojekt über eine spannende Ära, das leider überladen ist.

Die Bewertung auf einen Blick

Drei von fünf Sternen

Länge: 189 min

Ab 16 Jahren

Kinostart: 19. Januar 2023