Wenn jemand immer Glück hat, dann ist er ein Glückspilz. Dann kann man auch sagen: Glück zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben. Der rote Faden ist also etwas, das immer wiederkehrt. Eine typische Besonderheit.
Eine gute Geschichte sollte auch einen "roten Faden" haben. Eine gute Struktur. Dann kann man ihr besser folgen.
Schon ganz früher haben sich Menschen Geschichten von Göttinnen erzählt, die den Lebensfaden der Menschen weben und zumessen. Die also das Schicksal bestimmen.
Es gibt die Geschichte vom Ariadne-Faden – ein Wollknäuel der Königstochter Ariadne, das dem griechischen Gott Theseus geholfen hat, aus einem Labyrinth herauszuhelfen.
Viele sagen heute, der "rote Faden", von dem wir sprechen, kommt wohl aus der Seefahrt. Vor vielen Hundert Jahren passierte es häufiger, dass Seile und Taue von den Schiffen geklaut wurden.
Ab dem 18. Jahrhundert haben deshalb die Engländer in die Seile der englischen Marine einen roten Faden eingearbeitet. Dieser Faden zog sich vom Anfang bis zum Ende der Seile durch.
Man konnte ihn nicht entfernen ohne das Tau kaputtzumachen. Und am roten Faden konnte man gut erkennen, wem das Seil gehörte. Der rote Faden war also eigentlich ein Diebstahlschutz.
Die Antwort lautet also:
Als Schutz vor Dieben hat die englische Marine in ihre Taue von Anfang bis Ende einen roten Faden eingearbeitet, der nicht entfernt werden konnte ohne das Tau zu zerstören.
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