Neuer Abschnitt
Neuer Abschnitt
Neuer Abschnitt
Woher kommt der seltsame Ausdruck "Hinter die Ohren schreiben"? Wenn da etwas steht, kann man es doch allenfalls mit Hilfe eines Spiegels lesen.
Die Maus hat herausgefunden, dass man im Mittelalter die Kinder mit zu wichtigen Vertragsangelegenheiten mitnahm. Viele Vereinbarungen wurden damals nicht schriftlich, sondern nur mündlich geschlossen. Zahlreiche Menschen konnten auch gar nicht lesen oder schreiben.
Wenn die Eltern zum Beispiel ein Feld gekauft haben, dann waren die Kinder die Zeugen für die Vereinbarung. Damit sie sich später wirklich an den Vertrag erinnerten, wurden sie in die Ohren gekniffen, man zog ihnen an den Ohren oder hat sie sogar geohrfeigt. Damit sie das nie vergessen.
Wenn man sich viele Jahre später nicht sicher war, was man damals vertraglich vereinbart hatte, hat man die jungen Leute gefragt. Die konnten sich daran erinnern, weil es ziemlich weh tat.
Für diese schmerzhafte Prozedur gab es sogar einen richtigen Namen - auf Latein: "testes per aures tracti" ("an den Ohren gezogene Zeugen").
Neuer Abschnitt
Die Antwort lautet also:
"Sich etwas hinter die Ohren schreiben" bedeutet umgangssprachlich so viel wie "sich etwas gut merken, es nicht vergessen". Die Redensart geht auf einen mittelalterlichen Rechtsbrauch zurück: Bei Abschluss eines Vertrages gab es "an den Ohren gezogene Zeugen". Das Ziehen an den Ohren sollte dazu beitragen, dass sich die Zeugen, vor allem Kinder und jüngere Leute, im Alter noch an die Vertragsvereinbarungen erinnerten.
Neuer Abschnitt
Habt ihr auch eine Frage an die Maus?
Jeden Morgen beantwortet die Maus bei WDR 2 Kinderfragen zu den spannendsten Themen. Ihr wollt auch etwas wissen? Dann stellt der Maus Eure Frage.
*Pflichtfelder