Sam Smith - Gloria

Stand: 27.01.2023, 10:00 Uhr

Nach dem weltweiten Erfolg der Single "Unholy" legt Sam Smith sein viertes Studioalbum vor: Songs über die Reise zu sich selbst - mit vielen Co-Stars.

Von Oliver Rustemeyer

Fürs Debütalbum weltweit Multiplatin und vier Grammys 2015, im Jahr darauf noch ein Oscar für seinen Bond-Song: Die Erwartungen an die damals noch junge Karriere von Sam Smith hätten kaum größer sein können. Die nachfolgenden Veröffentlichungen standen da eher im übergroßen Schatten, gerade bei uns in Deutschland. Tendenz: Randnotiz. Und plötzlich taucht der 30-Jährige mit einer drastischen, provokanten Nummer 1 wieder ganz oben auf Seite 1 auf. Eine bedeutende Starthilfe fürs vierte Album "Gloria".

Im Welthit "Unholy" begleiten harte R&B-Bässe, orientalische Rhythmen, Carmina-Burana-Chöre und die in Köln geborene, in Hennef-Uckerath aufgewachsene, non-binäre Sängerin Kim Petras einen braven Familienvater zum apokalyptisch-sinnlichen Exzess in den "Bodyshop", einen verruchten Strip-Club in Los Angeles. Madonna hätte Song und Video nicht besser inszenieren können.

Beats, Dancehall und ein Chor

Jeder Song auf dem Album sei positiv gesehen "ein Schlag ins Gesicht" – und "Unholy" der härteste. Sam Smith ist mutiger geworden. Lässt sich im rhythmischen "Gimme" auf Dancehall-Stimme Koffee aus Jamaika und die jamaikanische Rapperin Jessie Reyez ein, in "I'm Not Here To Make Friends" auf die Beats von DJ Calvin Harris, in der Ballade "Who We Love" auf Ed Sheeran und im Titelsong acapella auf einen sakralen Chor.

Gloria in excelsis Pop

Inmitten fließender Genregrenzen singt der Brite im Falsett über eigene Unvollkommenheit und Selbstakzeptanz, über die Sucht nach exzessiven Nächten und intimen Stunden zu Hause, hin- und hergerissen zwischen aufputschenden Beats und besänftigenden Geigen. Hinter jedem Song stecke eine andere Inspirationsquelle der Musikgeschichte, verrät Sam Smith und nennt Whitney Houston, Beyonce und Destiny´s Child, Rihanna, Kylie Minogue, George Michael, Everything But The Girl. "Gloria" in excelsis Pop.