Bühnenangst, Panikattacken, Tränen – und dann kam auch noch Corona. Kein Wunder, dass "S.I.D.E.S." nun ein wenig "dunkler" (wie Alice Merton sagt) ausfällt als das Debüt. Euphorie und Licht am Ende des Tunnels sind aber genau so unüberhör- und sehbar wie ein raffinierter, nachhaltiger Umgang mit tanzbarer Musik.
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Mit "Breaking Bad" aus dem Bett
Mit einer Therapie und eher düsteren Serien wie "Handmaid's Tale" oder "Breaking Bad" zog sich Merton aus dem nicht nur pandemiebedingten Motivationsloch, das sie zuvor wochenlang ans Bett gefesselt hatte. In schwierigen Zeiten sei ihr allerdings nicht danach gewesen, nur unbeschwerte, gutgelaunte Popmusik zu produzieren. Und so geht "S.I.D.E.S." dann auch tiefer als die gängigen Sounds mit vorprogrammierten, elektronischen Beats. Und hallt länger nach.
Bewegend von Kopf bis Fuß
Sicher, zum Gros der 15 neuen Songs wird man leicht und locker tanzen können. Muss man aber nicht. "S.I.D.E.S." bewegt auch den Kopf. Alice Merton, die starke Frauenstimmen wie die von Kate Bush, Alanis Morissette, Regina Spector und Florence & The Machine zu ihren Einflüssen zählt, macht den Mund gern so weit auf wie die schwedischen Kolleginnen von Icona Pop, lässt aber auch mit Versatzstücken des Rock (besonders deutlich im aufgebrachten "Vertigo") mitten im Dance aufhorchen.
Euphorie am Ende des Tunnels
Ihre Arrangements und Kompositionen sind originell, raffiniert und somit von nachhaltiger Qualität, homogener und mitreißender noch als auf dem Debüt "Mint". Und bei aller Gedankenschwere wartet nicht nur zum Schluss noch Licht und Euphorie am Ende des Tunnels auf "The Other Side".
Track | Titelname |
---|---|
1. | Loveback |
2. | Island |
3. | Future |
4. | Same Team |
5. | Blurry |
6. | Everything |
7. | Blindside |
8. | Shiny Things |
9. | 100 Stories |
10. | Hero |
11. | Mania |
12. | Vertigo |
13. | Breathe In, Breathe Out |
14. | Letting You Know |
15. | The Other Side |