
Wasteland Rebels - Der COSMO Nachhaltigkeits-Podcast
Welche Emissionen verursacht das Internet — Weniger Bytes, mehr Klimaschutz!
Stand: 08.10.2022, 10:25 Uhr
Soziale Netzwerke, Streaming, Online-Shoppen oder kurz mal was im Netz nachschauen. Immer, wenn Bytes durch das Internet geschickt werden, wird Strom verbraucht. Die Wasteland Rebels klären, wie man online unterwegs sein kann und dabei das Klima weniger belastet.
Wart ihr auch schon mal auf einer Fridays for Future Demo und habt das alles schön bei euch auf Social Media gepostet oder sogar live gestreamt, um ganz viel Aufmerksamkeit für den Klimaschutz zu bekommen? Eva Kern geht auch auf Klimaschutz-Demos und muss da immer etwas schmunzeln. Denn sie weiß, dass das ganze Posten viele Treibhausgase verursacht, sie hat nämlich im Auftrag des Umweltbundesamts den Blauen Engel für Softwareprodukte mitentwickelt. Dass die meisten von uns bei unseren online Aktivitäten noch nie über die Klima-Auswirkungen nachgedacht haben, möchte sie ändern. Denn mit etwas mehr Bewusstsein können wir da schon gut was an CO2 einsparen!
Wir bequatschen in dieser Folge mit Eva:
- Wie genau verursacht das Internet CO2-Emissionen?
- Wie verhalte ich mich bei Social Media klimafreundlicher?
- Was ist umweltschädlicher: Die Fahrt ins Büro oder die Videokonferenz?
- Wie spare ich CO2 bei Emails?
- Wie kann ich klimafreundlicher mit Suchanfragen umgehen?
- Und warum pauschale Empfehlungen manchmal echt schwer zu geben sind…
Alles, was wir digital machen, verbraucht Ressourcen. Unsere Endgeräte und das ganze Zubehör mussten produziert werden – und natürlich verbrauchen sie auch Strom während der Nutzung. Aber es steckt noch mehr dahinter. Alles, was online stattfindet, funktioniert nur, weil überall über den Globus verteilt massenweise Rechenzentren mit vielen, vielen Servern stehen, die 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 365 Tage im Jahr online sind. Auch die mussten produziert werden, verbrauchen ununterbrochen Strom im Betrieb und auch für die Kühlung.
Je mehr Daten wir verschicken, streamen oder online lagern, desto mehr Server werden benötigt – und je mehr wird das Klima belastet. Nach Schätzungen der NGO Shift Project ist unsere digitale Nutzung für mehr Treibhausgasemissionen verantwortlich als die gesamte Flugindustrie!
Einfache Tipps, die wir alle im Alltag einbauen können
Vor allem gilt: Weniger ist mehr! Bevor wir schauen, wo wir anfangen, dem Klima zuliebe um Pixel und MB zu feilschen, können wir auch einfach mal kurz unsere Patschefinger vom Gerät nehmen und uns überlegen: Muss das gerade wirklich sein?
Wenn wir zum Schluss kommen: Ja, doch, das wäre jetzt schon gut. Dann können wir Folgende Dinge beherzigen:
Mobiles Internet verbraucht mehr Ressourcen als WLAN, das bedeutet: das Video von der Klimademo lieber im WLAN Zuhause als unterwegs posten. Und vielleicht überlegen, ob’s auch ein Foto tut. Eva hat übrigens ihre mobilen Daten und die Standorterkennung standardmäßig aus und macht einfach fix die Daten an, wenn sie sie unterwegs doch mal braucht.
Auf Demos können wir uns auch generell mit anderen zusammentun, damit nicht jede Person für sich filmt und postet, sondern eine Person das für alle übernimmt.
Wenn wir bei Videokonferenzen unsere Kamera ausschalten spart das rund 96% Emissionen.
Bei E-Mails können wir Emissionen sparen, indem wir uns aus Verteilern und Newslettern austragen, die wir sowieso nicht lesen. Große Dateien können wir – statt sie als Anhang zu schicken – bei Diensten hochladen, wo die Dateien nach beispielsweise nach einer Woche gelöscht werden.
Bei Suchmaschinen gilt: Auf eine umweltfreundliche Suchmaschine umsatteln und gar nicht erst eine Suchanfrage losschicken, wenn ihr auch die URL kennt und direkt in den Browser eingeben könnt.
Habt ihr auch wie Shia und Jessi gerne 357 Browser-Tabs offen? Dann stellt euren Browser so ein, dass die Tabs sich nicht laufend im Hintergrund laden.
Bei Papier vs. elektronisch kommt es auf die Nutzung an. Ein Büchereibuch, das wirklich auch viele Male gelesen wird schneidet besser ab als ein eBook. Wenn ein Buch allerdings wie auch eine Zeitung nur einmal gelesen wird, dann schneidet das digitale Pendant besser ab.
Beim Streamen sparen wir um die 86% Emissionen, wenn wir HD (High Definition) ausstellen. Bei einigen Streaming-Anbietern spart das sogar monatlich Geld! Oft kann das menschliche Auge den Unterschied sowieso nicht wahrnehmen. Wozu also das Klima unnötig belasten?
Auch ein Trick: Die Lieblingsserie auf dem Handy statt auf dem riesigen Flachbildfernseher bingen. Denn zum einen muss dann die Auflösung nicht so hoch sein, und zum anderen verbraucht das Handy deutlich weniger Strom.
Updates von Apps, die wir nur selten nutzen – z.B. die Wander-App, die nur im Urlaub zum Einsatz kommt – können wir dann installieren, wenn die App auch tatsächlich gebraucht wird. So sparen wir uns oft viele Updates dazwischen und damit Daten. Dazu einfach die Funktion "automatisches Update" an euren Geräten abstellen.
Ihr habt Fragen zum Thema? So erreicht Ihr die Wasteland Rebels!
Per Mail an: wastelandrebels@radiobremen.de oder schickt uns eine Sprachnachricht bei WhatsApp, Telegram oder Signal: 0172 5678566. Zudem könnt ihr uns über die COSMO-App kontaktieren. Dort bequem den Messanger öffnen - unsere Nummer ist da schon eingetragen! Und natürlich lohnt sich immer ein Besuch auf dem COSMO-Instagram-Kanal.