Symbolbild zur Blockchain Technologie

COSMO Tech - NFTs, der Versuch, das Digitale einzigartig zu machen

Stand: 30.03.2021, 06:00 Uhr

Ein Kunstsammler gibt 69 Millionen Dollar für ein digitales Kunstwerk aus. Und der erste Tweet überhaupt bringt 2,9 Millionen Dollar. Die Kunstwelt ist im NFT-Hype - und setzt damit auf eine Technik, die das Potenzial hat, die Wirtschaft zu verändern, aber auch das Klima zu zerstören.

Von Dennis Horn und Jörg Schieb

NFTs - der Versuch, das Digitale einzigartig zu machen

COSMO TECH 30.03.2021 51:14 Min. Verfügbar bis 30.03.2026 COSMO


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NFTs sind "non-fungible tokens" - oder weniger technisch ausgedrückt: digitale Besitzzertifikate. Wer einen NFT kauft, dem gehört das "digitale Original". Aber warum sollte das jemand tun? Welche Möglichkeiten stecken in dieser Technik? Darüber sprechen Jörg Schieb und Dennis Horn in dieser Ausgabe mit der Blockchain-Expertin Shermin Voshmgir.

[03:37] Der Hype auf dem Kunstmarkt

Der Kunstmarkt spielt verrückt. Ein Softwareunternehmer aus Malaysia kauft für 2,9 Millionen Dollar den ersten Tweet überhaupt. Ein Journalist der New York Times macht mit einer seiner Kolumnen 530.000 Dollar. Das Nyan-Cat-Meme wird für 590.000 Dollar versteigert. Und der Künstler Beeple kommt mit seinem Gesamtwerk auf 3,5 Millionen Dollar.

Was die Kunstwelt in Atem hält, ist ein komplexes Konstrukt: NFTs sind digitale Besitzzertifikate, die auf derselben Technologie basieren wie die Digitalwährung Bitcoin: der Blockchain. Einer Datenbank, die gleichzeitig auf allen Computern der beteiligten Nutzerinnen und Nutzer gespeichert wird - und deshalb fälschungssicher ist.

[20:39] Die Chancen der NFT-Technologie

Die Blockchain hat schon mehrere Hypes hinter sich - und dabei auch immer für Kopfschütteln gesorgt: Warum investieren Menschen in eine digitale Währung, deren Kurs auf Achterbahnfahrt geht? Warum setzen sie auf eine Währung, die auch von Kriminellen genutzt wird? Warum geben sie jetzt ein Vermögen für NFTs aus?

Die Hypes verstellen den Blick auf die tatsächlichen Möglichkeiten dieser Technologie, sagt Shermin Voshmgir. Die Gründerin von "Token Kitchen" und des BlockchainHub Berlin und frühere Direktorin und Mitgründerin des Instituts für Kryptoökonomie an der Wirtschaftsuniversität Wien ist unser Gast in dieser Ausgabe von COSMO Tech.

[45:18] Die Blockchain als Klimaproblem

Das vermutlich größte Problem der Blockchain-Technologie dürfte der absurd hohe Energieverbrauch sein. Beispiel NFTs: Jede Transaktion, jede Auktion, jedes Gebot, jeder neue Eintrag eines NFTs in der Blockchain, erzeugt einen immens hohen Energieaufwand.

Der Digiconomist führt in einem Ethereum Energy Consumption Index aktuell einen Stromverbrauch von 65 kWh für eine einzelne Transaktion auf. 20 dieser Transaktionen verbrauchen damit so viel Strom wie ein durchschnittlicher Singlehaushalt in einem ganzen Jahr.

Mittlerweile gibt es zwar Alternativen, die zumindest weniger Energie verbrauchen - sich aber bisher nicht durchsetzen konnten.

Kontakt


E-Mail: cosmotech@wdr.de
Die nächste Ausgabe von COSMO TECH erscheint am 13. April 2021.