Hass und Hetze nehmen im Netz zu, vor allem in den Sozialen Netzwerken. Da wird gepöbelt, beleidigt, ja auch bedroht und gedroht. Immer unverfrorener. Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble fordert deshalb, auf die Anonymität zu verzichten. Aber ist Klarnamenpflicht der richtige Weg? Jörg Schieb und Dennis Horn sprechen diesmal ausführlich mit der Staatsministerin für Digitalisierung Dorothee Bär. Über Klarnamenpflicht – und andere wichtige Digital-Themen.
[04:40] Bundestagspräsident Schäuble fordert Klarnamenpflicht
Um gegen Hass und Hetze im Netz vorzugehen, wärmt Bundestagspräsident Schäuble einen alten Vorschlag wieder auf: die Klarnamenpflicht. Jeder solle nur unter seinem echten Namen in den sozialen Netzwerken auftreten.
[05:50] Studie der ETH Zürich belegt: Unter Klarnamen mehr Randale
Ein Argument der Befürworter von Klarnamenpflicht: Das würde die Hemmschwelle erhöhen, zu pöbeln oder zu hetzen. Stimmt aber nicht.
Ob Nutzer tatsächlich mehr Hasskommentare schreiben, wenn sie im Netz anonym unterwegs sind, ist fraglich. 2016 veröffentlichte ein Forscherteam der Universität Zürich eine Studie, in der über 500.000 Online-Kommentare einer deutschen Petitionsplattform ausgewertet wurden. Das überraschende Ergebnis: Nutzer, die unter ihrem echten Namen auftraten, schrieben tatsächlich häufiger aggressive Kommentare als Nutzer mit einem Nickname.
[06:00] Unterschied Anonym und Pseudonym
Häufig werden die Begriffe Anonymisierung und Pseudonymisierung irrtümlicherweise synonym verwendet. Unterscheidung zwischen Anonym und Pseudonym.
[09:10] In Österreich Pflicht zur Pseudonymisierung
Bürgerrechtler sind empört: Die österreichische Regierung plant ein “digitales Vermummungsverbot”, wie das genannt wird. Sie will damit gegen Hassrede, Hetze und Beleidigungen im Netz vorgehen. Die Idee: Jeder, der in öffentlichen Plattformen wie Facebook oder Twitter etwas kommentieren will, muss sich bei den großen Plattformen mit Namen und Adresse registrieren. Oder mit Hilfe der Telefonnummer.
[13:15] Interview mit Staatssekretärin Dorothee Bär
Dorothee Bär ist seit dem 14. März 2018 ist Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung im Kabinett Merkel IV.
[53:15] TikTok: Das am schnellsten wachsende Netzwerk
TikTok ist die erste Plattform aus China, die zum Welterfolg wurde - und gerade im Schnelldurchlauf erlebt, was auch Facebook, Google und Co. schon durchmachen mussten: Probleme mit dem Datenschutz, mit Hass auf der Plattform, aber vor allem eine Diskussion über Zensur. Jörg Schieb und Dennis Horn sprechen mit China-Korrespondent Steffen Wurzel darüber, wie viel China in TikTok steckt - und mit Chris Köver über die Regeln, nach denen TikTok Inhalte kontrolliert, lenkt und unterdrückt.
E-Mail: cosmotech@wdr.de
Die nächste Ausgabe von COSMO TECH erscheint am 4. Februar 2020.