Live hören
Jetzt läuft: Slow down von Imany
Ingeborg (Christiane Paul)

Glotz und Gloria - Der COSMO Serien-Podcast

Serien-Podcast: "Parlament" und "Vida"

Stand: 30.10.2020, 00:00 Uhr

EU-Politik in lustig? Geht nicht, könnte man meinen. Die neue ARD ONE-Serie "Parlament" hat aber Jörn und Emily zum Lachen gebracht. Auch die drei Staffeln von "Vida", einer Serie von und über die Latinx-Community L.A.’s, hat die beiden Hosts überzeugt.

Von Emily Thomey

"Parlament" und "Vida" - Wie gehöre ich dazu?

COSMO Glotz & Gloria 30.10.2020 58:18 Min. Verfügbar bis 29.10.2025 COSMO


Download

Review von "Parlament" (ab 14:30 min)

Samy ist Frischling im EU-Parlament. Naiv und tollpatschig stolpert er durch seinen Job als Assistent von dem völlig ahnungslosen Abgeordneten Michel. Mehr Arbeitsverweigerung auf Seiten des Abgeordneten geht gar nicht. Samy (Xavier Lacaille) wird aber auch von allen anderen - Lobbyist*innen, Politikberater*innen etc. - für die jeweils eigenen Zwecke instrumentalisiert. Nur in Rose (Liz Kingsman), die für eine Brexit-Politikerin arbeitet, und Torsten (Lucas Englander), der für die kühle deutsche Politikberaterin Ingeborg (Christiane Paul) arbeitet, findet Samy zumindest ein bisschen so etwas wie Freunde.

Sperriges Thema - urkomisch inszeniert

Alles an dieser Serie stimmt: Die Schauspieler*innen, die Bilder, die Musik, das Timing der Witze, die Leichtigkeit trotz des vermeintlich sperrigen Themas. Gerade aus der komplizierten, undurchsichtigen Bürokratie im Parlament entstehen absurd lustige Situationen. Klischees im Drehbuch werden elegant weggespielt. Immer weitere Drehs und der Wechsel zwischen den Sprachen machen aus "Parlament" eine sehr unterhaltsame Serie. Die zweite Staffel ist auch schon bestellt und vielleicht wird da dann auch mit den strittigeren EU-Eisen wie Gefüchtetenpolitik hantiert. Das wäre die einzige Kritik, die Emily einfällt: Die Serie tut so überhaupt nicht weh - die EU-Politik aber schon.

Review von "Vida" (ab 40:40 min)

Die beiden ungleichen Schwester Lyn (Melissa Barrera) und Emma (Mishel Prada) kommen nach langer Abstinenz zurück in ihre Heimat L.A. Der Grund ist ein trauriger: Ihre Mutter Vidalia, auch Vida genannt, ist gestorben. Der Häuserblock und eine Bar, die Vida hinterlässt werden bewohnt und betrieben u.a. von Eddy, die nicht einfach nur eine Mitbewohnerin ist, wie anfangs vermutet, sondern schon länger mit Vida verheiratet war. Das ist aber nicht die einzige Überraschung, die auf die beiden Schwestern wartet.

Authentisch und politisch

Von einem all-Latinx writers room geschrieben nimmt uns "Vida" mit in die Latinx-Community L.A.’s, zeigt die Kultur in all ihren Facetten, den Kampf gegen die Gentrifizierung des Viertels und für die sexuelle Selbstbestimmung der einzelnen Akteur*innen. Auch die Konflikte innerhalb der LGBTQI-Community spielen eine Rolle, sowie Homo- und Transphobie. Die außergewöhnliche Serie ist zwar definitiv mit dem Ende der dritten Staffeln vorbei. Der Erfolg bei den Zuschauer*innen sollte aber allen Beteiligten genug Chancen bescheren, bald in anderen Projekten wieder sichtbar zu werden. 

Wo:

"Parlament" läuft kostenlos bei ONE und in der ARD Mediathek, "Vida" auf Starzplay (Prime, Apple, eigene App).

Kontakt zu Jörn und Emily:

Facebook.com/cosmo_ard
E-Mail: glotzundgloria@wdr.de
Whatsapp: 0172 5678 566