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Glotz und Gloria - Der COSMO Serien-Podcast

Serien-Podcast: "MaPa" und "Aus dem Tagebuch eines Uberfahrers" - Was leistet der moderne Vater?

Stand: 29.05.2020, 00:00 Uhr

Emily und Jörn sind begeistert von zwei neuen deutschen Produktionen. In "MaPa" wird ein junger Vater Witwer, kämpft mit seiner Trauer und Verantwortung und ist manchmal ganz schön lustig dabei, in "Aus dem Tagebuch eines Uberfahrers" kutschiert ein baldiger Vater verschiedene Fahrgäste durch Hamburg. Außerdem spricht Emily über Shakespeare, während Jörn zuletzt lieber sein Hirn ausgeschaltet hat - mit einer Serie natürlich.

Von Jörn Behr

"MaPa" und "Uberfahrer" - Was leistet der moderne Mann?

COSMO Glotz & Gloria 29.05.2020 59:07 Min. Verfügbar bis 28.05.2025 COSMO


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"MaPa"

Als seine Freundin unerwartet stirbt, ist Daily-Soap-Autor Metin plötzlich alleinerziehender Vater eines Babys. Er hat kaum Zeit zu trauern, weil er sich so um seine Tochter Lene kümmern muss. Am liebsten würde er wohl den ganzen Tag mit ihr einfach im Bett liegen bleiben, aber das geht ja nicht. Hilfe seiner Freunde und Mutter lehnt er meist ab, dafür helfen eher Fremde ihm dabei, seine neue Rolle anzunehmen und wieder ins Leben zurückzufinden.

Hart, aber lustig

Als ich die Story vorher gelesen habe, dachte ich: Puh. Harter Stoff. Aber so traurig die Serie auch ist: Ich habe sie wahnsinnig gerne geguckt, denn sie kann auch sehr lustig sein. Das liegt am tollen Hauptdarsteller Max Mauff, der jede Szene trägt, Humor, Melancholie, Trauer und auch Wut toll transportieren kann und dessen muffelige Art man einfach mögen muss. Und ich finde die Dialoge sehr authentisch, da wird einem Kind auch mal ein "Halt die Fresse" entgegengeschrien, weil man das halt gerade mal braucht. Die nicht chronologisch erzählte Geschichte, die Freunde, die übergriffige Mutter, die unglaublich nervt - alles fühlt sich sehr echt an. Manchmal tut das dann auch richtig weh. So konnte ich mir die letzte Folge nicht so gut angucken, weil sie mir zu nah ging. Dennoch finden Emily und ich, dass die Serie sowohl für Eltern, als auch Nicht-Eltern ein Muss ist. Absoluter Geheimtipp!

"Aus dem Tagebuch eines Uberfahrers"

In der Adaption eines australischen Formats geht es um Ben, der Fahrer für die Taxikonkurrenz Uber ist und deswegen von Taxifahrern angefeindet, von den Fahrgästen aber meist gut behandelt wird. Teilweise vertrauen sie ihm vielleicht sogar etwas zu sehr: Für einen gibt er sich am Telefon als dessen ehemaliger Chef aus, um einen guten Eindruck beim etwaigen neuen Arbeitgeber zu hinterlassen, eine andere macht über ihn mit ihrer Freundin Schluss oder ein pflegebedürftiger Opa vertraut sich ihm an und entpuppt sich als umtriebiger Geschäftsmann.

Episodenkonzept überzeugt

Kostja Ullmann (zuletzt in "Beat" zu sehen) sieht nicht nur gut aus, sondern spielt den Ben auch sehr natürlich und gut. Er tut mir ein bisschen leid, wie er von der werdenden Mutter seines Kindes behandelt wird oder wie er teilweise die Privatangelegenheiten seiner Fahrgäste (u.a. Fahri Yardim, Edin Hasanovic, Timur Bartels) ausbaden muss. Die fand ich meistens auch gut, hätte aber oft gerne mehr von ihnen gesehen, da mir die Einblicke in deren Leben dann zu kurz waren. Insgesamt ist das episodische Konzept aber sehr unterhaltsam und originell, zudem haben die Fahrten durch Hamburg oft etwas Melancholisches. Aber eines stört mich: Ben hätte auch einfach ein Taxifahrer sein können, dann wäre es keine Dauerwerbesendung geworden.

Wo:

"MaPa" und "Aus dem Tagebuch eines Uberfahrers" laufen beide bei Joyn, "Into the night" bei Netflix. Die Corona-Lockdown-Serie "Staged" mit David Tennant und Martin Sheen startet im Juni bei der BBC.

Kontakt zu Jörn und Emily:

Facebook.com/cosmo_ard
E-Mail: glotzundgloria@wdr.de
Whatsapp: 0172 5678 566