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Joshua Jackson in der Rolle des aufstrebenden Arztes Dr. Duntsch im Krankenhausflur

Glotz und Gloria - Der COSMO Serien-Podcast

"Dr. Death" und "Die Professorin" - Welchen Wert haben akademische Titel?

Stand: 03.09.2021, 06:00 Uhr

Jörn und Emily tauchen in akademische Welten ein. Der True-Crime-Thriller "Dr. Death" erzählt die wahre Geschichte eines Chirurgen, der offenbar mit Vorsatz das Leben Dutzender Menschen ruiniert hat. In "Die Professorin" kann man der Titelfigur, die als erste Woman of Color einen Uni-Lehrstuhl leitet, deutlich besser vertrauen.

Von Emily Thomey & Jörn Behr

"Dr. Death" und "Die Professorin"

COSMO Glotz & Gloria 03.09.2021 58:15 Min. Verfügbar bis 02.09.2026 COSMO


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[ab 13:10] "Dr. Death"

Der Neurochirurg Dr. Christopher Duntsch sieht gut aus, hat einen beeindruckenden Lebenslauf und ist nett zu seinen Patienten - aber nur bis zur OP. Am Ende der Serie wird er im OP-Saal das Leben von über 30 Menschen körperlich ruiniert oder sogar beendet haben. Dass er gestoppt wird, liegt an zwei hartnäckigen Kollegen und einer jungen, stellvertretenden Staatsanwältin.

Wer hat Schuld?

Der Fall hat vor zehn Jahren die Fachwelt erschüttert, denn dieser von der Boulevardpresse schnell "Dr. Death" genannte, arrogante Facharzt ging offenbar vorsätztlich vor und zeigte keinerlei Mitleid oder Reue. Die Serie stellt ihn zwar - für Emily zu sehr - in den Mittelpunkt, sucht die Schuld aber auch im US-Gesundheitssystem, das erst ermöglicht hat, dass er sich trotz grober Verstöße immer wieder mit guten Zeugnissen woanders bewerben konnte.

Explizit, aber spannend

Ich finde die Geschichte schockierend, sehr spannend und von Joshua Jackson ("The Affair") , Alec Baldwin ("30 Rock") und Christian Slater (" Mr. Robot") hervorragend gespielt. Die Zeitsprünge finde ich allerdings oft etwas verwirrend und Duntschs Make-Up zum Ende hin übertrieben. Emily hätte sich zusätzlich eine Fokussierung auf die Opfer oder das fehlerhafte System gewünscht und würde die Serie auch wegen der manchmal recht expliziten OP-Szenen nicht empfehlen - ich hingegen auf jeden Fall.

[ab 40:05] "Die Professorin"

Ji-Yoon Kim wird als erste Woman Of Color Chefin am Lehrstuhl für Englisch an einer renommierten Uni. Sie muss sich in ihrer neuen Rolle zurechtfinden, wird dabei aber von einem Skandal aufgehalten, für den ihr einst beliebter, gerade aber traumatisierter Kollege und Freund Bill sorgt.

Etwas überladen, aber unterhaltsam

Als wäre das nicht genug, beschäftigt sich die Serie der beiden "Game of Thrones"-Macher David Benioff und D.B. Weiss zusätzlich noch mit Altersdiskriminierung, Rassismus, Sexismus und interkulturellen Differenzen. Ich finde das für eine Serie, deren sechs Folgen jeweils nur eine halbe Stunde dauern, vielleicht etwas zu viel. Unterhaltsam ist es aber auch jeden Fall, auch dank der Chemie zwischen Sandra Oh ("Killing Eve", "Grey's Anatomy"), Jay Duplass ("Transparent") und Holland Taylor ("Two and a half men").

Fortsetzung folgt?

Ich finde ein paar Gags etwas zu sehr auf die Zwölf und hätte mir stattdessen ein paar mehr gewünscht, Emily ist aber großer Fan der teils sehr scharfen Dialoge und findet das Ende der Serie ziemlich versöhnlich. Tatsächlich ist sie als Miniserie angelegt - was bei einem überwältigenden Erfolg aber sicher nochmal überdacht werden könnte.

Wo:

"Dr. Death" läuft (ausschließlich in der deutschen Synchronfassung) bei TV Now, "Die Professorin" wartet bei Netflix, ebenso wie Emilys in dieser Folge nochmal genannter Favorit "Unbelievable".

Kontakt zu Jörn und Emily:

Facebook.com/cosmo_ard
E-Mail: glotzundgloria@wdr.de
Whatsapp: 0172 5678 566