
Visionärin auf dem Dancefloor
Der Soundtrack von... Kelela
Stand: 10.04.2023, 00:01 Uhr
Kelela vermischt House der 90er mit Ambient und futuristischem R'n'B. Neben einem einzigartigen Klangerlebnis erschafft sie ein Bewusstsein für die Herkunft von Dance Music aus den schwarzen Communities von Detroit und Chicago. Das macht Kelela zugleich zur Aufklärerin und Visionärin des Genres, das auch dank ihr heute wieder allgegenwärtig ist.
Von Marc Mühlenbrock
Kelela Mizanekristos ist in zweiter Generation äthiopischer Abstammung in Washington D.C. aufgewachsen. Ihre Eltern zeigen ihr Jazz-Sängerinnen wie Billie Holiday und Ella Fitzgerald, deren Songs sie später nachsingen sollte in Jazz-Cafés, als sie auf dem College ist.
Kelela gründet ihre eigene Indie-Band und singt bei einem Metal-Projekt, ehe sie sich solo im Dance verwirklicht. Als schwarze, queere Frau ist sie eine Outsiderin in der von weißen DJs geprägten Szene – erkämpft sich aber ihren heutigen Status als anerkannte Sängerin und Produzentin und Vorreiterin des aktuellen Club-Sounds.
In ihrem Soundtrack erzählt Kelela von den schwarzen Pionieren des Techno und House, von ihrem CD-Wechsler zu Teenager-Zeiten, den sie dauerhaft mit Pink Floyd, Erykah Badu und Incubus beladen hatte und wie die schwedische Indie-Band Little Dragon sie dazu inspiriert hat, ihr eigenes Ding durchzuziehen.