Doechii – Anxiety
Nach wochenlangen Hype auf TikTok liefert Doechii endlich das, was wir gebraucht haben: Ein Clip zu ihrer Spontan-Erfolgssingle "Anxiety". Ursprünglich aufgenommen wurde der Track bei einer Freestyle-Session vor sechs Jahren in ihrem Schlafzimmer, bei der sie sich auf dem Instrumental von Gotyes 2011er-Favorit "Somebody That I Used To Know" breit gemacht hat. Mit ihrem Erfolg und Hype der letzten Monate, und durch ihre Dokumentationsfreude auf Youtube, sind viele neue und alte Fans auf den Track aufmerksam geworden. Das Video zum späten Hype-Glück greift alle möglichen Referenzen auf: Zum Beispiel die bemalten Körper von Gotye und Kimbra aus dem Originalvideo. Oder wie die Version von Doechii im heimischen Schlafzimmer entstanden ist. Dabei ist das, was die US-Rapperin durchmacht, ein echter Fiebertraum, der in eine eindrucksvolle Tanz-Performance mündet.
Kitschkrieg & Dré Six – Dressed In White
Spätestens seit ihrem zweiteiligen Album "German Engineering" gehören Kitschkrieg zum festen Bestandteil in internationalen Musik-Gefilden. Jetzt lassen sich die Berliner Produzenten mal wieder in UK blicken. Denn mit dem East-Londoner Dré Six wird die Musik der britischen Hauptstadt in den Fokus gerückt. "London Calling" heißt das gemeinsame Album und natürlich bilden Kitschkrieg als musikalische Tastemaker das Motto standesgemäß in ihren Produktionen ab. Auf "Dressed In White" fusioniert der R'n'B und Pop von Dré mit Drum'n'Bass-Anleihen, die sanft vor sich hin wummern und anschließend komplett entfalten. Der Sänger liefert währenddessen das Storytelling und erzählt von Liebe, Street Loyalty und dem Lauf gegen die Zeit. Dazu gibt es ein minimalistisch zurückhaltendes Video in Kitschkrieg-Optik – mit Timelapse-Effekt und natürlich in Schwarz-weiß.
Ezra Collective feat. Sasha Keable – Body Language (En La Carretera)
Jazz-Styles treffen auf Latin Tunes – für die Single "Body Language (En La Carretera)" hatten sich Ezra Collective schon im Februar mit der britisch-kolumbianischen Sängerin Sasha Keable zusammengetan, um eine Liebeserklärung an die lateinamerikanischen Communities in London zu veröffentlichen. Von denen werden sie nämlich nach Eigenaussage zutiefst inspiriert. Und womit würde das besser gehen als einer gehörigen Ladung Cumbia und Salsa, die auf jazzige Bläser des fünfköpfigen Kollektivs treffen. "Die Sprache des Körpers ist tanzen und dieser Song feiert das", sagen sie selbst über den Track, in dem Langzeitfreundin Sasha die Lyrics übernimmt. Die ist auch im jetzt erschienenen Video zu sehen, wie sie bei Sonnenschein mit der Combo die Stadt unsicher macht.
DJ Habibeats & Felukah – Hayati
Der Clip zu "Hayati" strotzt nur so vor 2000er-Referenzen: Fischaugenobjektive, Camcorder und poppige Farben treffen hier auf Fashiontrends im Y2K-Style. DJ Habibeats mit Roots in den USA und Palästina auf die ägyptische Sängerin Felukah. Die erkundigt in ihrer Musik gerade ihre Diaspora-Identität und schafft dabei kulturelle Klang-Hybride. Mal singt sie auf Arabisch, mal auf Englisch. "Hayati" setzt dabei auf soften Trap-Pop, für den Acts wie PinkPantheress aktuell als Sound-Inspo herhalten könnten. Dass man für ein fancy Video oft nicht mehr braucht als ein offenes Garagentor, an dem die Crowd zusammenkommt, wird hier auch klar. Mal sammelt Felukah auf dem Laufband Meilen, puzzlet im Apartment oder spielt mit der Lupe. Dazwischen kommen Blitzlichtaufnahmen von der Party, auf der Habibeats ein spontanes DJ-Set spielt.
Ozan Ata Canani feat. DJ Bey – Freund/Dost
Mit 13 Jahren kam Ozan Ata Canani mit seiner Familie nach Deutschland. Sein Vater war hier als Gastarbeiter tätig. Und um ihm den Umzug aus Anatolien zu erleichtern, schenkte er seinem Sohn eine Bağlama, der Grundstein für sein gesamtes musikalisches Schaffen. Ende der Siebzigerjahre brachte Ata seinen ersten Song "Deutsche Freunde" raus. Als Reaktion darauf, dass Deutschland seine Gastarbeiter:innen, die jahrelang schufteten, wieder nach Hause schicken wollte. Dann war es dreißig Jahre lang ruhig um ihn. Erst 2021 erschien sein erstes Album "Warte mein Land, warte" mit den Tracks, die Ata in den Siebzigern schrieb. Auch darauf zu hören war "Freund/Dost", ein Song über Anfeindungen der Gesellschaft und der Sehnsucht nach Heimat. Der Istanbuler DJ Bey hat sich die Aufnahmen jetzt vorgeknöpft und die anatolischen Rockklänge und Geschichten von Ata geremixt.