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David Walters feat. K.O.G – Gimme Love

Fünf Songs, die die Welt jetzt braucht

Stand: 31.03.2023, 16:00 Uhr

David Walters und K.O.G liefern Reggae-Tunes von den Straßen Accras, Angèle feiert ihre Familienbande und 2LADE veröffentlicht einen weiteren "Ohrwurm" – das sind unsere fünf Songs der Woche!

David Walters feat. K.O.G – Gimme Love

Mit seinem neuen Album "Soul Tropical" hat sich David Walters quasi einmal durch die Welt gefeaturt: Es ging von Kuba und Brasilien bis nach Ghana. An letzterem Stopp ist der Franzose mit Roots in der Karibik auf K.O.G getroffen. Dort ist nämlich auch das Video zum Track "Gimme Love" geshootet worden, das Momentaufnahmen von den Straßen Accras zeigt. Passend dazu kommt der Sunshine-Sound, bei dem Reggae-Dubs auf Highlife-Gitarren und Kreolsounds treffen. Mit "Soul Tropical" peilt Walters musikalisch mal wieder den Dancefloor an, nachdem er mit dem Koraspieler Ballaké Sissoko und dem Cellisten Vincent Ségal das Unpplugged-Album "Nocturne" veröffentlicht hat, das eher nach afrokaribischer Kammermusik klang. Dennoch erwartet man auf dem gut gelaunten Nachfolger nicht nur Feel-Good-Sounds, sondern auch gesellschaftskritische Tracks mit Tiefe – so geht es mal um Umweltverschmutzung in der Karibik oder den Tod seiner geliebten Mutter aus Martinique.

Angèle – Le temps fera les choses (alternative version)

Familie geht bei Angèle über alles. Ihr Bruder ist Rapper Romeo Elvis. Aber auch in ihrem neuen Video zu "Le temps fera les choses", wird der Familienzusammenhalt thematisiert, denn Angéle hat es ihrer Großmutter Mamy Pilou gewidmet. Passend dazu ist sie darin exzentrisch tanzend mit einer Frau zu sehen, die die ältere Version von Angèle darstellen soll. Bei all der Liebe und dem Schwärmen betont die Sängerin aus Brüssel aber auch, dass nicht immer alles rosig ist. Denn in der besten Familie gibt es Konflikte, nicht alle haben die gleichen Werte oder die gleiche Bildung. In seiner Ursprungsversion war "Le temps fera les choses" schon auf dem letzten Album "Nonante-Cinq" zu hören. Beim Victoire de la Musique, wo sie als Female Artists of the Year ausgezeichnet wurde, hat sie mit ihrer alternativen Version zum Track Premiere gefeiert, die jetzt auch ein Clip verpasst bekommen hat.

2LADE – Ohrwurm

2LADE schmiedet Rap-Ohrwürmer am laufenden Band. Dafür ist der Kölner in der HipHop-Szene mittlerweile bekannt. Sein neuer Track "Ohrwurm" ist dementsprechend nicht der erste seiner Art, auch wenn der Titel darauf anspielt. Es rollt gewohnt düster vor sich hin, wenn 2LADE Lyrics übers Shotta-Sein und das gewisse Etwas in Shortys Ohr rappt. "Ohrwurm" setzt dabei nicht nur auf Gangster-Sinnlichkeit, sondern auch auf starke Visuals. Der Clip erinnert an großes Kino mit dunklen moody Szenen und artsy Motiven. Ob nach "Mann mit der Brille", dem ersten Projekt von 2LADE, das vor einem Jahr erschienen ist, bald auch der Nachfolger mit all den neuen Ohrwürmern erscheint, ist derzeit noch nicht klar. So viel steht aber fest: 2023 wird 2LADEs Jahr, denn mit seiner Konzertreihe Stamina, die er zusammen mit dem Schweizer Rapper Slimka ins Leben gerufen hat, expandieren die beiden bald in unterschiedlichste Städte Europas, unter anderem nach Köln.    

Flo feat. Missy Elliott – Fly Girl

Flo wühlen mit ihrem Retro-R'n'B, der an die frühen Tage von TLC oder Destiny's Child erinnert, gerade die britischen Musikszene auf. Das hat sich so weit rumgesprochen, dass auch die legendäre Missy Elliott mit der Combo aus London zusammenarbeiten wollte. Schließlich soll ihr Track "Work It" vom 2002er-Album "Under Construction" als "spirituelle Vorlage" für den Track gedient haben. Der Titel könnte das Treffen und den Vibe kaum besser zusammenfassen, denn Elliott hat den Begriff schon damals etabliert: "Fly Girl" ist eine Hymne für Female Empowerment geworden – es wird gefeiert, getanzt und eine gute Zeit gehabt. 2023 soll auch das erste Studioalbum von Reneé, Stella und Jorja erscheinen, nachdem sie mit ihrer EP "The Lead" schon als Rising Star bei den Brit Awards ausgezeichnet wurden.     

MC Kekel & MC Davi – Pretos Na Mira

In Brasilien werden Schwarze Menschen stets von der Polizei überwacht – Racial Profiling ist im öffentlichen und privaten Bereich an der Tagesordnung. Dadurch sind Diskriminierung und Übergriffe gegen PoC in dem lateinamerikanischen Land besonders hoch. Anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus haben MC Kekel und MC Davi einen Track veröffentlicht, der genau das thematisiert. Denn auch sie sind in der Vergangenheit immer wieder Opfer von rassistischen Übergriffen von Polizei und Sicherheitspersonal geworden. Im Video zu "Pretos Na Mira" ist dementsprechend sensibles Material mit Bildern von Polizeigewalt zu sehen. Gleichzeitig wollen Kekel und Davi damit aber auch einen neuen Blick auf das Problem schaffen, indem sie zeigen, dass auch zwei Jungs aus der Hood es schaffen und zur Inspiration vieler Menschen werden können.