Global Pop News 09.05.2025

Deutschrap-Größe Xatar ist gestorben

Stand: 09.05.2025, 10:38 Uhr

Deutschrap-Größe Xatar ist gestorben | Bad Bunny Zusatzshow in Düsseldorf | Ezhel reagiert auf Lvbel C5 Verhaftung | Karol G wird spirituell | Kali Uchis und Tyla für die Playlist

Von Bamdad Esmaili & Joyce Lee

Xatar ist im Altern von 43 Jahren gestorben und sei laut der Kölner Staatsanwaltschaft Donnerstagabend (08.05.2025) tot in einer Kölner Wohnung aufgefunden worden. Es soll jetzt geklärt werden, ob es Hinweise auf „ein strafrechtlich relevantes Fremdverschulden“ an Xatars Tod gibt. Xatar war einer der ersten, der die Sprache der Straße mit Haftbefehl in den deutschen HipHop gebracht hatte. Er etablierte den Straßenrap und führte den postmigrantischen Rap an die Spitze. Zudem öffnete vielen Künstler:innen die Türen und mache u.a. mit seinem Label „Alles oder Nix Records“ andere Artists, wie Schwesta Ewa und SSIO groß. 2022 erlangte sein autobiographischer Film „RHEINGOLD“ von Fatih Akin einen Riesenerfolg. Darin geht es auch um einen großen Goldraub, an dem er beteiligt war und durch den er 2009 bekannt wurde. Außerdem war Xatar als Geschäftsmann tätig und betrieb ein Schmuckgeschäft, einen Döner-Imbiss und eine Shisha Bar.

Die Deutschrapszene trauert in den sozialen Medien: Rooz, YouTuber und Deutschrap-Journalist, schreibt in seine Story: „Ich konnte es nicht glauben und habe gehofft, dass es nur ein Gerücht ist. Rest in Power.“ Dazu postet er Bilder von ihm und Xatar. Haftbefehl schreibt auf Insta: „Mir fehlen die Worte mein Bruderherz. Ich hoffe, du bist an einem besseren Ort jetzt. Mein aufrichtiges Beileid an die Familie. Legens never die.“ Rapkollege Chefket postet ein Bild von Xatar mit einem Emoji aus betenden Händen.

Bad Bunny Zusatzshow in Düsseldorf

Nachdem der Vorverkauf am 8.5.2025 für Bad Bunnys einzig geplantes Deutschland-Konzert am 20. Juni 2026 in der Merkur Spiel-Arena in Düsseldorf gestartet ist, steht nun fest – es wird eine Zusatzshow geben. Nur wenige Stunden nach dem Start des Vorverkaufs wurde bestätigt: Der puerto-ricanische Superstar spielt am 21. Juni 2026 ein zweites Konzert in Düsseldorf. Die Nachfrage war überwältigend. Im digitalen Warteraum des Ticketportals reihten sich zehntausende Fans ein. Trotz langer Wartezeiten bis zu 60 Minuten konnten manche Fans am Ende nur noch einzelne Sitzplatzkarten ergattern. Das zeigt auch, dass Latin Music längst in Deutschland angekommen ist.

Grund für den Run auf die Tickets ist Bad Bunnys angekündigte Welttour "DeBÍ TiRAR MáS FOToS", benannt nach seinem gleichnamigen neuen Album. Die Tour läuft von Ende November 2025 bis Juli 2026. Die deutschen Fans dürfen sich auf ein Live-Spektakel in Düsseldorf freuen – nun mit zwei Gelegenheiten. Der Hype ist global: Für die Show in London standen rund 84 000 Fans gleichzeitig in der Warteschlange. Es wird die größte Show eines lateinamerikanischen Künstlers in Großbritannien. Dieses Konzert und das in São Paulo waren innerhalb einer Stunde ausverkauft. Wer noch kein Ticket hat, hat jetzt eine zweite Chance: Am 9. Mai 2025 startet der reguläre Verkauf für das Konzert am 20. Juni sowie der exklusive Vorverkauf für die neue Zusatzshow am 21. Juni.

Ezhel reagiert auf Lvbel C5 Verhaftung

Ihr habt es bei uns gehört: Der türkische Rapper Lvbel C5 sitzt im Gefängnis – und das sorgt gerade für ordentlich Wirbel. Der Vorwurf der türkischen Regierung: In seinen Songs soll er Drogen verherrlichen. Dafür drohen ihm jetzt bis zu zehn Jahre Haft. Da gibt es viele Reaktionen auf die Festnahme. Unter anderem von Ezhel. Im COSMO-Interview erzählt Ezhel, wie stolz er ist, dass Lvbel C5 inzwischen weltweit gehört wird. Und Ezhel glaubt zwar, dass der Rapper bald wieder frei kommt, meint aber:

Ezhel kennt das alles aus eigener Erfahrung. Auch er saß schon im Gefängnis – wegen seiner Texte. Er ist nach Deutschland geflohen und lebt in Berlin. In der Türkei wird Kunst oft kriminalisiert. Die Szene kennt das: Konzerte werden abgesagt, Künstler eingeschüchtert oder eben – wie jetzt Lvbel C5 – festgenommen. Unter Präsident Erdoğan verfolgt die Regierung seit Jahren eine strenge Kulturpolitik. Da sprechen deshalb viele von einem Angriff auf die Meinungsfreiheit. Im Netz fordern viele Fans: Free Lvbel C5. Ezhel erinnert sich gut an seine eigene Zeit im Gefängnis – für ihn ist klar: Musik kann niemandem schaden.

Karol G wird spirituell

Die Kolumbianerin Karol G zeigt uns mit der neuen Single „Milagros“ die Wunder des Alltags. Da scheint es bei ihr einen Sinneswandel zu geben. Karol G will mit der neuen Single zeigen, dass man nicht laut sein muss, um Eindruck zu machen. In „Milagros" – also „Wunder" – geht es nicht um Glamour oder Chart-Rekorde, sondern um die kleinen Momente im Leben. Die ersten Zeilen machen es klar: „Ich lebe mein Leben, als ob es der letzte Tag wäre.“ Ein heißer Kaffee, eine kalte Dusche, ein Kuss für die noch schlafende Mutter – für Karol G sind das heilige Rituale.

Der Refrain in dem Song bringt es auf den Punkt: "Welches Wunder brauche ich mehr, als zu atmen?" Sie singt von Kerzen, Gebeten und einer tiefen Verbindung zu ihrer Intuition. Und wer noch tiefer eintauchen will: Seit Kurzem gibt es auf Netflix die neue Doku "KAROL G: Mañana Fue Muy Bonito". Sie begleitet die Sängerin bei ihrer Stadiontour – als erste Latina mit einer weltweiten Tour dieser Größe! Darin spricht sie offen über persönliche Tiefpunkte – etwa ihre Beziehung mit dem Rapper Anuel AA, die sie rückblickend als "Alptraum" beschreibt. Und sie verrät, wie sie sich in ihren jetzigen Partner Feid verliebte: "Ich erinnere mich an einen Nintendo-Wettbewerb, bei dem wir spielerisch die Füße des anderen berührten, und ich dachte: ‚Oh Gott‘. Wir verabschiedeten uns, und als koketter Mann aus der Stadt Medellín gab er mir einen kleinen Kuss, und ich verstand alles.“ Da gibt es also offenbar Karol G von der anderen Seite kennenzulernen.

Kali Uchis – ein musikalisches Tagebuch voller Emotionen

Die US-amerikanische Sängerinmit kolumbianischen Wurzeln veröffentlichte heute ihr neues Album „Sincerely“ – und das ist so persönlich wie ein Tagebucheintrag. Der Titel bedeutet „Aufrichtig“, und genau das ist dieses Album auch. Es geht um Liebe, Verlust, Heilung – und das alles in sehr intimen, souligen Tracks. In den letzten Monaten hat Kali große Veränderungen erlebt: Sie wurde Mutter – und hat fast gleichzeitig ihre eigene Mutter durch Lungenkrebs verloren. Das Album ist ihrer Mutter gewidmet. Besonders emotional wird’s im Song „ILYSMIH“ – kurz für „I Love You So Much It Hurts“. Den schrieb Kali direkt nach der Geburt ihres Sohnes – im Krankenhausbett. Der Track beginnt mit Babylauten und offenbart eine zarte, aber auch kraftvolle Seite der Sängerin. Musikalisch lässt sie die tanzbaren Reggaeton-Beats ihres Vorgängeralbums hinter sich. Stattdessen gibt’s sanften Soul, R’n’B und Dream Pop. Der Sound ist ruhiger, verträumter – und spiegelt ihre neue Lebensfreude und Reife wider.

Tyla – mit „Bliss“ auf dem Weg zum globalen Popstar

Auch Tyla hat heute neue Musik am Start – und zwar ihre frische Single „Bliss“. Die 23-Jährige aus Johannesburg ist spätestens seit ihrem Hit „Water“ und einem Grammy kein Geheimtipp mehr. Jetzt schlägt sie neue Töne an. „Bliss“ ist leichter, luftiger und deutlich poppiger als das, was wir bisher von ihr kannten. Der Song klingt nach Sommer, Flirts und dieser aufregenden Phase am Anfang einer Beziehung. Sie singt: „You take me to bliss / Never felt a love like this“ – „Du bringst mich ins Glück / So eine Liebe habe ich noch nie gespürt.“ Tyla zeigt mit „Bliss“, dass sie mehr kann als Amapiano und R’n’B – sie bewegt sich in Richtung globaler Pop, bleibt sich aber dabei treu. Die Nummer erinnert an frühe Rihanna-Songs – eingängig, verspielt, aber mit Substanz.