Am Sonntag hat US-Rapstar Tyler, the Creator ein Konzert in Köln gegeben. Der Musiker ist aktuell auf großer Chromakopia-Tour und spielt fast 100 Shows weltweit. In der Kölner Arena kam Tyler The Creator mit einem Knall und viel Pyro auf die Bühne. Direkt im Kostüm – so wie auf dem Cover von seinem aktuellen Album "Chromakopia": mit Maske, grünem Militäranzug und gespaltenem Afro. Er nennt sich dann Saint Chroma. Der Musiker hat vor einer Bühne aus giftgrünen Containern performt und dem Publikum hat es gefallen: "Ich fand das richtig, richtig nice, es war krass, laut, aber die Performance von Tyler war nicht von dieser Welt", sagt eine Besucherin. Ein andrer ergänzt: "Gottlos krasse Performance auf jeden Fall, einer der besten Künstler, die es gibt auf diesem Planeten.“ Sehr beeindruckender Mann. Die Lanxess Arena in Köln war ausverkauft. 20.000 Leute passen da rein und die haben Tyler, the Creator gefeiert, alles mitgerappt und mitgesungen.
Über 90 Minuten hat Tyler insgesamt gespielt. Und er kann mittlerweile auf ein großes Repertoire zurückgreifen. Da kamen Hits aus seinen Alben "Igor" oder "Flower Boy". Dafür hat er sich im zweiten Teil auch was ganz Besonderes überlegt: Von oben in der Halle wurde eine riesige Brücke runtergefahren, auf der ist er rüber in die Mitte der Arena. Dort war sein Jugendzimmer aufgebaut und da hat er dann seine alten Platten auf einem alten Plattenspieler aufgelegt. Das wurde dann auch melodiöser und ruhiger. Und Tyler dabei im neuen Outfit, ohne Maske, mit Cappy und Sneakern.
Tyler, the Creator ist ja neben Kendrick Lamar gerade DER große US-Rapstar. Er stand die ganze Zeit alleine auf der Bühne. Mal ist er militärisch mit abgehakten Bewegungen über die Bühne, dann hat er discomäßig getanzt und ist auch mal zum Punk geworden. Und immer wieder hat er Michael Jackson gechannelt: die Moves, die weißen Handschuhe, der Griff zwischen die Beine und dieser perfekt inszenierte Größenwahn. Das alles zusammen genommen ist schon ganz groß. Eine der besten Live-Shows gerade, nicht nur im HipHop. Am 12. Mai spielt Tyler. the Creator in Berlin.
Schluss mit Tiny Desk Konzerten?
Es könnte bald Schluss sein mit den beliebten Tiny Desk Konzerten. Denn US-Präsident Donald Trump hat einen Erlass unterschrieben, um die Bundesfinanzierung der seiner Meinung nach Zitat "parteiischen Medien" zu beenden. Dazu gehört eben der Sender NPR, National Public Radio, da, wo die Tiny Desk-Konzerte aufgezeichnet werden. Es geht auch um PBS, den Public Broadcasting Service. Das sind zwei gemeinnützige US-amerikanische Rundfunkanstalten, die unabhängig vom kommerziellen Medienmarkt arbeiten.
Trump-Administration sieht die beiden Sender als "liberal" und "linkslastig". Die Sender haben trumpkritische Inhalte und behandeln Themen wie Klimawandel, soziale Gerechtigkeit, Vielfalt und Wissenschaft. Die stehen schon mal im Widerspruch zur Trump-Administration. Die Berichte seien aus deren Sicht einseitig. Auch die Tiny Desk Konzerte sind eines der bekanntesten YouTube-Musikformate. Vielleicht gibt es das bald nicht mehr. Zuletzt hat Latin-Star Bad Bunny ein Tiny Desk-Konzert gespielt. Diese Auftritte finden in intimer Atmosphäre im Büro eines Musikredakteurs bei NPR statt.
"Liberale Desinformationsmaschine" heißt es aus Trumps Sicht, und deshalb sollen die Sender keinen Dollar mehr bekommen. Führende Vertreter von NPR und PBS wollen dagegen vorgehen. Die endgültige Entscheidung über die Beendigung der Finanzierung liegt beim Kongress. Aber Trump hat noch mehr vor. Er will gegen Narcocorrido-Musiker vorgehen. Seine Regierung hat Maßnahmen gegen Musiker ergriffen, die mit diesem Genre in Verbindung gebracht werden. Narcocorridos – das sind mexikanische Balladen über das Gangsterleben von Drogenbossen. Im Zentrum der Kontroverse steht die mexikanische Band Los Alegres del Barranco. Deren Mitglieder haben kürzlich ihre US-Visa verloren, weil sie bei einem Auftritt in Mexiko ein Lied über einen berüchtigten Kartellchef gesungen hatten. Kritiker werfen Trump vor, mit der Maßnahme einen neuen Angriff auf die mexikanische Kultur zu starten. Damit setze er seine harte Linie gegenüber Migranten und der mexikanischen Regierung fort. In den USA wächst aber stattdessen die Popularität des Genres Narcocorrido, trotz oder gerade wegen des politischen Drucks.

Lady Gaga bricht Rekord in Rio
Ein Konzert der Superlative: Lady Gaga trat am vergangenen Wochenende in Rio de Janeiro auf – und das gleich vor rund zwei Millionen Menschen. Einmalige Stimmung an der Copacabana. Das Gratiskonzert war auch das größte Konzert ihrer Karriere und Lady Gaga hat wohl auch einen Rekord gebrochen. Nach offiziellen Angaben waren rund 2,1 Millionen Menschen am Strand der Copacabana – manche Quellen sprechen sogar von bis zu 2,5 Millionen. Deshalb war es wohl das größte Konzert, das je von einer weiblichen Künstlerin gespielt wurde. Lady Gaga hat ihre größten Hits gespielt wie "Bloody Mary", "Born This Way" oder "Shallow". Lady Gaga trat im Rahmen eines Gratis-Konzerts auf. Die Stadtverwaltung von Rio holt mit der Konzertreihe "Todo Mundo no Rio", also "Alle Welt in Rio", die größten Global-Pop-Stars in die brasilianische Küstenmetropole. Laut der Stadtverwaltung sind etwa eine halbe Million Touristen extra für die Show nach Rio gekommen.
Die sollen für einen Umsatz von etwa 94 Millionen Euro im Touristenbereich gesorgt haben. Fast 5000 Polizisten waren im Einsatz. Es gab wohl auch Anschlagspläne für das Konzert. Brasilianische Sicherheitskräfte hatten schon Tage vor Lady Gagas Auftritt Hinweise auf einen möglichen Anschlagsplan erhalten. Zwei Männer wurden festgenommen. Laut Ermittlungen handelt es sich um Anhänger einer extremistischen Gruppe, die über soziale Medien radikalisierte Inhalte verbreitet hat. Ziel der Gruppe waren offenbar Kinder, Jugendliche und besonders auch Mitglieder der LGBTQIA+-Community. Also auch ein Großteil von Lady Gagas Fangemeinde. Der Plan war, improvisierte Sprengsätze im Bereich des Konzerts zu zünden. Die Polizei entschied sich, die Bedrohungslage nicht öffentlich zu machen, um keine Panik auszulösen. Lady Gaga selbst wurde erst nach dem Konzert darüber informiert. Sie hat sich jetzt nach dem Konzert geäußert und sich bei X tief bewegt und dankbar gezeigt. Sie sprach von großem Stolz und Freude, für das brasilianische Publikum gesungen zu haben. Sie hat die Lebendigkeit der brasilianischen Kultur betont und ihre Dankbarkeit für diesen historischen Moment gezeigt. Dann hat sie sich abschließend bei ihren Fans weltweit bedankt und versprochen, diesen Auftritt nie zu vergessen. Zu dem Anschlagsplan hat sie nichts gesagt. Letztes Jahr hat dort Madonna gespielt und da waren etwa 1,6 Millionen Menschen dabei. Das Festival wird jährlich im Mai am Strand der Copacabana in Rio de Janeiro veranstaltet und soll bis 2028 fortgeführt werden.
Angriff auf Paul Kalkbrenner
Der Berliner Star-DJ legte am 1. Mai in Madrid beim elrow Town Festival auf. Ein Mann mit freiem Oberkörper sprang auf das DJ-Pult und lief direkt auf Paul Kalkbrenner zu und versuchte, ihn zu schlagen. Er nahm Kalkbrenner in den Schwitzkasten. Zwei Männer eilten zu Hilfe und zerrten den Angreifer weg von Kalkbrenner. Der Angreifer wehrte sich stark, sodass doch vier Männer ihn komplett von der Bühne zerren mussten. Videos von Feiernden aus verschiedenen Winkeln hielten den Angriff fest. Verletzt wurde keiner. Der Vorfall ging relativ schnell und dauerte kaum 10 Sekunden. Zu der Attacke gibt es keine Stellungnahme von Kalkbrenner oder dem Festivalveranstalter. Paul Kalkbrenner legte nach dem Angriff weiterhin normal auf. Auf Social Media machten Leute sich lustig über diesen plötzlichen Angriff und beschwerten sich über die mangelhafte Sicherheitskontrolle: „Was macht die Security beruflich?“ Zum Angreifer selbst weiß man leider nichts.